Wünsche einen schönen Welttag der Literatur!
„Lesen Sie täglich ein Gedicht!“, GK von Janko Ferk, 20. 3. Wer in letzter Zeit in der „Presse“die Forderung nach einer einfachen Sprache verfolgt hat oder sich mit der Zentralmatura in Deutsch auseinandersetzt, den wundert es nicht, dass die drittklassigen Krimis in den Medien in der ersten Reihe stehen. Wenn der Schwerpunkt im Deutschunterricht in der Oberstufe darin besteht, die wenigen geforderten, langweiligen, extra aus dem Boden gestampften Textformate mantraartig in die Gehirne zu implantieren – also einen Funken von literarischem Interesse gar nicht erst aufkommen lässt –, ist es zu erwarten, dass das komplexe Sprachgebilde Gedicht zuunterst in der Mottenkiste verschwindet. Da muss man ja länger nachdenken und etwas Hintergrundinformation im Kopf haben, um seine Schönheit zu ergründen. Außerdem ist nicht auf den ersten Blick zu erkennen, welche in unserer schönen neuen Konsumwelt notwendige Kompetenz die Auseinandersetzung mit einem Gedicht abdeckt! Ich wünsche allen Verantwortlichen einen schönen Welttag der Literatur!