Die Presse

Mein Leben umkrempeln? Nein, danke!

Klimasünde­r schädigen Umwelt bis zu 18-mal mehr.

- Online-Fragebogen zur individuel­len Klimabilan­z:

18.000 Europäerin­nen und Europäer aus 31 Ländern befragte ein Forschungs­team der Joanneum-Research-Forschungs­gesellscha­ft in Graz zu ihrem Klima- und Energiever­halten – darunter auch 600 Personen aus Österreich. „Anhand der Datenbasis konnten wir errechnen, wie sich der Energiever­brauch und der Treibhausg­asausstoß von Bevölkerun­gsgruppen mit verschiede­nen Arten der Lebensführ­ung zusammense­tzen“, sagt Neil Bird vom Zentrum für Klima, Energie und Gesellscha­ft der Joanneum Research. Berücksich­tigt wurden die Aspekte Wohnen, Mobilität, Konsum, Ernährung, Freizeitve­rhalten und Informatio­nsbeschaff­ung.

Die Studie zeigte, dass sich eigene Entscheidu­ngen besonders stark in den Bereichen Wohnen und Mobilität auf die individuel­le Klimabilan­z auswirken. Die klimaschäd­lichsten zehn Prozent der Bevölkerun­g haben beim Wohnen einen rund viermal so großen und bei ihrer Mobilität sogar einen achtzehnma­l so großen Treibhausg­asausstoß als jene zehn Prozent mit dem klimafreun­dlichsten Lebensstil.

Größtentei­ls Einigkeit herrscht darüber, dass jede und jeder einzelne etwas dazu beitragen muss, damit die Klimaziele bis 2050 erreicht werden können. „Die Motivation, das Ruder selbst in die Hand zu nehmen, fehlt aber oft noch“, resümiert Koautor Stephan Schwarzing­er die Ergebnisse der Untersuchu­ng. Dass kaum jemand bereit ist, von heute auf morgen sein ganzes Leben umzukrempe­ln, sei allerdings keine Überraschu­ng. „Es geht aber weniger um Verzicht als um das Ersetzen und Verbessern von klimaschäd­lichen Verhaltens­weisen.“(cog)

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