Lage, Wildbestand, Erreichbarkeit und der Borkenkäfer
Land- und Forstgüter. Welche Faktoren den Wert des heimischen Waldes beeinflussen.
Die Situation in Sachen Waldpreise ist unübersichtlich: „In gewissen Lagen sind sie in den letzten zwei Jahren weiter gestiegen, in anderen dagegen gesunken“, berichtet Michael Supanz, Inhaber des auf Jagd- und Forstvermittlung spezialisierten Maklerunternehmens Nova Realitäten. Was insofern eine Neuerung ist, als dass die Preise für den Quadratmeter österreichischen Forsts in den vergangenen Jahren auf einem Höhenflug waren. In diesem Zeitraum haben sie sich mehr als verdoppelt: Seit 2009, als der Preis noch bei rund einem Euro lag, stieg er bis 2015 auf gute zwei Euro. Noch dramatischer ist der Vergleich zu 2006, als für einen baumbestandenen Quadratmeter gerade einmal 69 Cent verlangt werden konnten.
Heute können im Premiumsegment in Einzelfällen bis zu drei Euro verlangt werden, wie Alexander Kurz, Inhaber der gleichnamigen Salzburger Realkanzlei, berichtet. „In einem solchen Falle muss aber auch wirklich alles passen. Der Wald muss extrem schön und erschlossen sein“, so der Makler. Der Durchschnittspreis hingegen liegt derzeit bei rund zwei Euro, wie Supanz betont, „allerdings gibt es große Preisunterschiede, je nachdem, wo sich der Wald befindet.“So sei die Nachfrage in Südkärnten oder der Südsteiermark wesentlich kleiner, weshalb die Quadratmeterpreise hier bei geringeren 1,50 Euro lägen.
In tieferen Lagen spiele auch die Klimaerwärmung eine große Rolle, die in den vergangenen Jahren für eine stärkere Ausbreitung des gefürchteten Borkenkäfers gesorgt hat. „Dadurch ziehen sich Investoren, die früher gern kleine Waldbesitzungen gekauft haben, vermehrt zurück“, berichtet Supanz. In westlichen Bundesländern wie Salzburg und Tirol, wo relativ wenige Waldbesitzungen angeboten werden, könnten die Preise bis etwa 20 Hektar aber auch schon einmal drei bis vier Euro pro Quadratmeter erreichen. „Stark nachgefragt sind Waldungen in der Obersteiermark, zum Beispiel im Mürztal, Murtal und Ennstal, und auch im Mittelkärntner Raum. Hier sind drei Euro erreichbar“, berichtet der Makler. Was aber macht den Waldboden teuer? Die Preise werden von einer Vielzahl von Faktoren bestimmt. Dazu gehört wie bei allen Immobilien zuerst einmal die Lage. Denn so abgeschieden man im eigenen Forst gern sein mag, so schnell soll auch die Stadt wieder erreichbar sein. Die Schmerzgrenze liegt hier grob bei einer Stunde Fahrzeit. Alles darüber lässt den Wert eher nach unten ausschlagen. „Die Erreichbarkeit von der Stadt aus ist ein großes Thema, vor allem für jene Käufer, die auch während der Woche in ihr Revier fahren wollen“, betont Kurz. Und das so komfortabel wie möglich, „weshalb es eine Rolle spielt, ob man mit dem Auto auch gut zufahren kann“, erklärt er. Im Wald selbst spielt dann die Bonität eine große Rolle. Darunter versteht man die Art und das Alter der Bäume und den forstwirtschaftlichen Zustand des Waldes. Wobei es nicht nur darum geht, wie viele Bäume aktuell geschlägert werden können, sondern auch darum, wie leicht oder schwer es ist, diese dann abzutransportieren. „Außerdem spielt die Nachbarschaft eine Rolle. So hängt der Preis unter anderem davon ab, wie finanzkräftig die Eigentümer der umliegenden Besitzungen sind“, sagt Supanz.
So schön gesunde Bäume, private Lichtungen und eigenes Holz sein mögen, speziell im Luxussegment geht es aber zuallermeist nicht um den Wunsch, im eigenen Wald spazieren gehen zu können – sondern um die Jagd. Eigenjagden stehen auf der Wunschliste vieler und waren eine Zeit lang so begehrt, dass die Makler lange Vormerklis-