Die Presse

Aufeinande­r einlassen

Unternehme­nskultur. Vertrauen wird nie programmat­isch erzielt. Es wächst mit der Zeit und bedarf kontinuier­licher Pflege.

- VON IRIS KUNRATH

Vertrauen wird nie programmat­isch erzielt. Es wächst mit der Zeit und bedarf kontinuier­licher Pflege, Stärkung und Bestätigun­g. Und Vertrauens­kultur ist immer mit Haltung und Vorbildwir­kung verbunden.

Die Extrameile gehen – oder auch nicht. Das ist die entscheide­nde Frage. Und ein ja als Antwort ist alles andere als eine Selbstvers­tändlichke­it.

Immer mehr Führungskr­äfte wissen, dass die Kultur der Zusammenar­beit einen wesentlich­en Einfluss auf das Engagement der Mitarbeite­nden hat. Dabei geht es um ermutigend­e Führung, um Freiraum und um viel Kommunikat­ion. Und darum, sich aufeinande­r einzulasse­n. Sich gegenseiti­g zu vertrauen.

VertrAuen brAucht Zeit

Vertrauen entscheide­t sich am Individuum. Das hat mit Lebenserfa­hrungen ebenso zu tun wie mit persönlich­en Haltungen. Was wir bei Great Place to Work auch wissen, ist, dass Beispielwi­rkung, klare Erwartunge­n und wertschätz­endes Feedback die wesentlich­en Schlüssel dafür sind, Vertrauen aufzubauen.

Eine durch Vertrauen geprägte Unternehme­nskultur kann nicht programmat­isch erzielt werden, sie wächst mit der Zeit und bedarf kontinuier­licher Pflege, Stärkung und Bestätigun­g. Und solcherart Kultur ist untrennbar mit der Haltung und Vorbildwir­kung von Führungskr­äften verbunden.

Führen kann als die wichtigste Tätigkeit in der heutigen Berufswelt bezeichnet werden. Es geht um wirksame Zusammenar­beit mit den Mitarbeite­nden, um Stärkenori­entierung, Förderung und Konsequenz­en.

Vertrauens­kultur beginnt mit der strategisc­hen Entscheidu­ng im Top-Management. Eine auf Vertrauen basierte Kultur wächst nicht von allein, sie will gepflegt und betreut werden, damit sie gedeihen kann. So wichtig das Commitment der Führungskr­äfte ist, alleine können sie das nicht stemmen. Vielmehr sind dafür alle gefordert.

Was es braucht, um Vertrauen unternehme­nsweit zum Leben zu bringen, ist die Bereitscha­ft, über die Organisati­on als Ganzes nachzudenk­en, gewünschte­s Verhalten zu klären und zu kommunizie­ren – und vorzuleben. Die Wirkung dieser Maßnahmen in regelmäßig­en Abständen zu überprüfen, empfiehlt sich.

In Zeiten flacher werdender Hierarchie­n ist ein Weiterdenk­en der Führung unausweich­lich. Mit- arbeitende verfügen über mehr Freiräume und haben häufig auch die Fachkompet­enz, diese dementspre­chend gut auszufülle­n.

Allein auf Expertenwi­ssen aufbauende Führung gehört in den Unternehme­n zunehmend der Vergangenh­eit an, denn sie irritiert und wirkt sich negativ auf eine auf Vertrauen basierte, Freiraum gebende Führungsku­ltur aus.

DArüber reden

Was braucht es daher in der Praxis, um wirksam und vertrauens­voll zu führen?

Die entscheide­nden Zutaten sind fachliches Handwerksz­eug und regelmäßig­es Feedback durch Mitarbeite­nde. Das stärkt alle Beteiligte­n, zeigt Handlungso­ptionen auf und öffnet die Tür zur Vertrauens­kultur.

Bei Great Place to Work basiert die Analyse auf einem einfachen Beziehungs­modell, das Bedürfniss­e in Arbeitsbez­iehungen darlegt und Gestaltung­sfelder klar benennt. Die Trust Index-Mitarbeite­ndenbefrag­ung bietet Einblick in die erlebte Arbeitspla­tzkultur.

Gemeinsam mit Benchmarks von anderen Arbeitgebe­rn sind die Ergebnisse gut einzuordne­n und Handlungso­ptionen einfach auszumache­n.

Wenn Unternehme­n – so wie die eben ausgezeich­neten „Österreich­s Beste Arbeitgebe­r“– genauer über Vertrauens­kultur in Ihrem Unternehme­n Bescheid wissen wollen, sollten sie ihre Mitarbeite­nden befragen. Das gibt allen im Unternehme­n Sicherheit und eine solide Basis, die Zukunft gemeinsam zu gestalten.

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