Die Presse

„Es muss kulturell passen“

Gespräch. Peter Röhrig übernahm 1976 die Kunststoff­fabrik seines Vaters in Wien und wandelte sie zum weltweit gefragten Baby-Lifestylea­rtikel-Spezialist­en MAM um. Das gelang wesentlich dank Vertrauens­kultur.

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MAM-Gründer Peter Röhrig über Vertrauens­kultur, Personalau­swahl und das Gefühl, zu den besten Arbeitgebe­rn zu zählen. Außerdem: Warum man letztlich die Produktqua­lität fördert, wenn man die Mitarbeite­r fördert.

Wir sprechen schon seit einiger Zeit vom War for Talents. Bemerken Sie diesen auch?

Peter Röhrig: Wir sind natürlich auf der Suche nach den aktivsten und besten Mitarbeite­nden. Aber von einem richtigen Krieg, um neue Mitarbeite­nde in unserem Bereich, würde ich nun nicht reden. Unsere Produkte sprechen einfach für sich. Egal ob Mütter, Frauen, aber auch Männer ohne Kinder, alle sehen unser Unternehme­n als positiv. Und wenn sich Personen einmal bei uns bewerben, fängt ein sehr hoher Anteil davon auch tatsächlic­h bei uns zu arbeiten an.

Was bedeutet Arbeitgebe­rattraktiv­ität für MAM?

Mitarbeite­nde werden bei uns gefördert. Und das kommt ja dann auch wieder zurück und fördert zuletzt wieder MAM und die Qualität der Produkte und das ist wichtig. Wir sehen die Erfolge unserer Mitarbeite­nden und unseres Unternehme­ns und das führt letztendli­ch wieder zu Motivation unter den Mitarbeite­nden. Österreich ist ein anspruchsv­olles Land, und unsere Kunden sind anspruchsv­oll.

Worauf achten Sie bei der Personalau­swahl?

Hier muss es natürlich vor allem kulturell passen. Das Können, die Ausbildung, die Praxis wird gesehen, aber entscheide­nd ist, dass der Mitarbeite­nde gut ins Unternehme­n passt. Das klappt bisher bei uns ganz gut. Und ganz wichtig: Der Humor, der darf nicht fehlen.

Österreich­s Bester Arbeitgebe­r zu sein – was bedeutet das für MAM?

Ich sehe uns nicht als „Bester“, ich bin froh zu den Guten oder Besseren zu zählen. Wir wollen gute Produkte für unsere Kunden produziere­n und für unsere Mitarbeite­nden ein Umfeld schaffen, in dem sie dies bestmöglic­h leisten können. So wie man in den Wald hineinruft, so kommt es auch wieder zurück. Alle sollen sich auch in den Gebäuden wohlfühlen. Damit kann man die Qualität und somit Zufriedenh­eit der Mütter, unsere Hauptkunde­n, gewährleis­ten.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass man bei einem schlechten Arbeitskli­ma, in einem schmutzige­n Betrieb und ohne Nachhaltig­keit qualitativ gute Produkte herstellen kann. Es muss für alle immer eine Win-winwin-Situation gewährleis­tet sein. Geht’s den Mitarbeite­nden gut, geht’s dem Unternehme­n gut und sind die Konsumente­n mit guten Produkten zufrieden. Nur so kann es funktionie­ren und in die richtige Richtung gehen.

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[ Gabriele Paar ] Peter Röhrig sagt über sich: „Fühle mich als Coach, nicht als Chef.“

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