Die Presse

Kanadas Sternchen strahlt weiter

Tennis II. Indian-Wells-Siegerin Bianca Andreescu gewann in Miami das Wiedersehe­n mit Angelique Kerber. Den Wutausbruc­h der Deutschen nahm der Shootingst­ar gelassen.

-

Bianca Andreescu setzt ihren eindrucksv­ollen Erfolgslau­f im Damen-Tennis fort. Eine Woche nach ihrem Titelgewin­n in Indian Wells bewies die 18-jährige Kanadierin in Miami, dass der Finalsieg gegen Angelique Kerber keine Eintagsfli­ege war: Andreescu setzte sich in Runde drei in der Neuauflage des Finales gegen die Weltrangli­stenvierte aus Deutschlan­d 6:4, 3:6, 6:4 durch. Andreescu selbst war als Nummer 152 in das Jahr gestartet, nach 31 Siegen inklusive Challenger in diesem Jahr ist der Teenager schon bis auf Rang 24 vorgerückt, die Top Ten scheinen nur noch eine Frage der Zeit zu sein. Heute spielt sie gegen die Estin Anett Kontaveit.

Kerber fand nach dem zweiten verlorenen Duell in kurzer Zeit keine netten Worte für Andreescu. Den obligatori­schen Handschlag nach der Partie machte sie nur im Vorbeigehe­n und sagte – wie TVKameras einfingen – ihrer Gegnerin: „Du bist die größte DramaQueen überhaupt.“Die Kanadie- rin hatte sich im zweiten Satz an der Schulter behandeln lassen, Kerber verlor danach den Faden. Andreescu nahm die Situation gelassen. „Sie hat etwas gesagt, aber ich bin mir nicht sicher, was. Ich habe nichts gesagt, aber egal. Ich versuche, mich nicht darauf zu konzentrie­ren. Ich werde mein Tennis sprechen lassen.“

Andreescu bestach nicht nur in dieser Situation mit einer für ihr Alter besonderen Reife. So misst sie dem mentalen Bereich große Bedeutung zu, meditiert, seit sie zwölf Jahre alt ist. „Jeden Morgen, wenn ich aufwache, ist das Erste, was ich tue, zu meditieren. Das hilft mir wirklich, einen guten Start in den Tag zu haben. Nicht gleich in mein Telefon zu schauen oder so“, erklärte der Teenager. Zwar lässt sie die physische Arbeit am eigenen Körper nicht aus, aber: „Ich glaube, dass der mentale Teil der wichtigste ist, weil er den gesamten Körper kontrollie­rt, oder?“

Den nächsten Rückschlag setzte es hingegen für die 2018 in Indian Wells groß herausgeko­mmene Naomi Osaka. Nach dem Viertrunde­n-Aus in Kalifornie­n unterlag die Japanerin in Miami in Runde drei Hsieh Su-wei aus Taipeh 6:4, 6:7 (4), 3:6. „Ich war unreif und habe zu viel nachgedach­t“, analysiert­e Osaka, die beim Turnier in Miami ihre Führung in der Weltrangli­ste verlieren könnte.

Sowohl die Tschechin Petra Kvitova (2.) als auch Rumäniens Simona Halep (3.) müssten dafür das Event in Florida gewinnen. (swi)

 ?? [ Reuters ] ??
[ Reuters ]

Newspapers in German

Newspapers from Austria