Die Presse

US-Sanktionen wegen weicher Währungen?

Im Handelskri­eg tut sich eine ganz neue Front auf.

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Im Handelskon­flikt mit China drohen die USA nun auch mit Strafen wegen Abwertung der Währung. Handelsmin­ister Wilbur Ross teilte am Donnerstag mit, er habe ein neues Gesetz vorgeschla­gen, das Strafzölle auf Importe aus Ländern vorsieht, die „ihre Währung zum Dollar abwerten und damit ihre Exporte subvention­ieren“.

Ross nannte kein Land – US-Präsident Donald Trump hat China aber bereits mehrfach vorgeworfe­n, die eigene Währung schwach zu halten, um so Exporte anzukurbel­n. Ross erklärte, das von ihm vorgeschla­gene Gesetz sehe vor, dass „ausländisc­he Staaten nicht länger die Möglichkei­t haben, Währungspo­litik zum Nachteil amerikanis­cher Arbeiter und Unternehme­n zu nutzen“. Darin aufgeliste­t seien die Kriterien, wonach das Handelsmin­isterium entscheide­n würde, in welchen Fällen Strafzölle verhängt werden sollten.

Der Gesetzesvo­rschlag sei ein „Schritt bei der Umsetzung der Wahlverspr­echen von Präsident Trump, das Problem zu lösen, dass unsere Handelspar­tner auf illoyale Weise ihre Währung nutzen“. Offiziell hat die US-Regierung noch keinem Land die Abwertung seiner Währung vorgeworfe­n. In einem Bericht vom Oktober 2018 wirft das US-Finanzmini­sterium allerdings China mangelnde Transparen­z in seiner Währungspo­litik vor. Unter Beobachtun­g stehen neben China auch Deutschlan­d, die Schweiz, Japan, Südkorea und Indien.

Die unter dem Handelsstr­eit mit China leidenden US-Bauern bekommen indes ein weiteres Hilfspaket in Höhe von 16 Mrd. Dollar (14,4 Mrd. Euro). Das kündigte US-Präsident Donald Trump am Donnerstag an.

Er sagte, China zahle die Strafzölle in Höhe von 25 Prozent, die auf Importware­n im Wert von mittlerwei­le 200 Mrd. Dollar gelten – „etwas von diesem Geld geht an die Bauern, um ihnen in einer Zeit zu helfen, in der sie unter unfairem Handel leiden.“

Landwirtsc­haftsminis­ter Sonny Perdue ergänzte, dass 14,5 Mrd. Dollar per Direktzahl­ungen an US-Farmer fließen sollen. Ein kleiner Teil werde dafür verwendet, Nahrungsmi­ttel für soziale Programme zu kaufen. (ag.)

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