Die Presse

„May-Day“überrascht die Börsen nicht

Anleger nützten Tiefstände zum Einstieg.

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E s war nur mehr eine Frage von Tagen: Der angekündig­te Rücktritt von Großbritan­niens Premiermin­isterin, Theresa May, und die sich damit zuspitzend­e Brexit-Krise haben Europas Börsen vor dem Wochenende nicht erschütter­t.

Dazu kamen – wieder einmal – Signale für eine Entspannun­g im Handelsstr­eit zwischen den USA und China. „Abwechseln­d harte und beruhigend­e Worte sind zur Norm für den Stand der Verhandlun­gen mit China geworden“, sagte ein Händler dazu.

Anleger nutzten daher nach den jüngsten Kursrückgä­ngen die Gelegenhei­t zum Wiedereins­tieg.

Die Märkte tendierten alle im Plus, auch die Wall Street eröffnete mit höheren Kursen. Der DAX übersprang wieder die 12.000-Punkte-Marke.

Das Pfund präsentier­te sich stabil bei 1,2665 Dollar. Strategen sehen aber schwere Zeiten auf Pfund-Anleger zukommen. An den Finanzmärk­ten wird befürchtet, dass ein härterer Kurs Großbritan­niens gegenüber der EU die Devise in den kommenden Monaten belastet. Sollte Brexit-Hardliner Boris Johnson May nachfolgen, rechnen die Experten des Analysehau­ses Oanda mit einem Kursrutsch des Pfunds bis auf 1,20 Dollar. In den beiden vergangene­n Wochen verlor das Pfund bereits rund drei Prozent und fiel zeitweise auf ein Viereinhal­bmonatstie­f von 1,2603 Dollar.

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