Verhöhnung der Monarchie
„Ein richtig flotter ,Radetzkymarsch‘“von Norbert Mayer, 18. 5. Um es deutlich zu sagen: Joseph Roths Meisterwerk „Radetzkymarsch“verwandelt sich auf der Bühne des Theaters in der Josefstadt in eine zerstückelte, noch dazu chronologisch und personenmäßig durcheinandergeworfene Verhöhnung der Monarchie, in Besonderen auf die tragenden Bereiche Bürokratie und Militär. Die Verzerrungen bezüglich des Bezirkshauptmanns erreichen mit seiner seelenlosen Reaktion auf den Tod seines einzigen Sohns, Carl Joseph, einen abschließenden Höhepunkt. Folgerichtig mischten sich in den Premierenapplaus laute und scharfe Pfiffe.