Ibiza-Video: „Ein echter Wiener geht nicht unter“
Das Vorgehen des Advokaten M. und des Detektivs Julian H. erinnert an das Vorgehen der Staatssicherheit, auch genannt Stasi, der ehemaligen DDR. Damals wurden Geschäftsleuten aus dem Westen, um sie erpressbar zu machen, schöne Agentinnen ins Bett gelegt, und die Stasi lauschte und filmte.
Wenn nun Bild- und Tonmaterial der SPÖ 2017 angeboten worden ist, das auf Straftatbestände hingewiesen hat, wäre es nicht Verpflichtung des involvierten SPÖ-Manns gewesen, die Staatsanwaltschaft einzubeziehen, nachdem es sich bei Strache und Gudenus um Mandatare gehandelt hat? Dies nicht zu tun, sondern auf einen günstigen Zeitpunkt für die Veröffentlichung zu warten stellt dieses SPÖ-Mitglied auf die gleiche Stufe mit dem Duo Advokat M. und Detektiv Julian H., die 2017 nur deswegen tätig geworden sind, um mit der Dokumentation strafrechtsrelevanter Daten, produziert mit der Methode Agent Provocateur, Gewinn zu erzielen.
Interessant wäre auch die Reaktion der Rechtsanwaltskammer und deren Ethikrats. Tolle Idee, die Kultserie aus den 70ern wiederaufleben zu lassen, und man kann ob des gelungenen Revivals rund um die Wr. Familie Sackbauer einfach nur gratulieren. Ich durfte vergangene Woche einen kurzen Vorspann aus dem Internet sehen und bin begeistert. Top Plot, gelungenes Script, eine außergewöhnliche schauspielerische Leistung – Mundi und Karli (der Trottel) übertrafen nach meinem Geschmack sogar ihr Pedant aus alten Zeiten. Selbst ein Ernst Hinterberger hätte sich bei diesem Geniestreich wohl kurz im Grabe aufgerichtet und applaudiert. Irritierend war lediglich etwas, dass die beiden Mimen auf verblüffende Weise H.-C. Strache und Gudenus ähnlich gesehen haben!
Gibt’s denn schon einen Namen für die erste Folge? Wenn nein, ich hätte da vielleicht einen Vorschlag: „Die Russen kommen“.