Metallindustrie stagniert: Brisanz für Lohnrunde
French Open. Dominic Thiem zog durch einen Dreisatzerfolg gegen Karen Chatschanow ins Halbfinale ein. Dort wartet Novak Djokovi´c.
Die Metallindustrie, die mit einem Produktionswert von 39 Mio.€ und 136.000 Beschäftigten für ein Viertel der gesamten heimischen Industrie verantwortlich ist, rechnet heuer mit einem deutlichen Wachstumsknick. Das birgt Brisanz für die richtungsweisende Herbstlohnrunde, zumal auch wichtige Reformen wie die Steuerentlastung infolge der Regierungskrise aufgeschoben sind.
Dominic Thiem hat wie schon in den vergangenen drei Jahren das Halbfinale der French Open in Paris erreicht. Der Niederösterreicher, 25, bezwang auf seinem Lieblingsplatz im Stade Roland Garros, dem Court Suzanne Lenglen, Karen Chatschanow nach nur 1:47 Stunden Spielzeit mit 6:2, 6:4, 6:2.
Gegner im heutigen Halbfinale (zweites Spiel nach 12.50 Uhr, live in ORF eins, Eurosport) ist der Weltranglistenerste Novak Djokovic,´ der für den 7:5-6:2-6:2-Erfolg über Alex
ander Zverev nur 22 Minuten länger benötigte. Djokovic´ und Thiem waren erst vor wenigen Wochen im Madrid-Halbfinale aufeinandergetroffen, damals hatte der Serbe mit 7:6, 7:6 gewonnen. Im direkten Vergleich führt Djokovic´ mit 6:2-Siegen. Bei den French Open kommt es bereits zum dritten Duell der beiden nach 2016 (6:2, 6:1, 6:4 im Halbfinale für Djokovic)´ und 2017 (7:6, 6:3, 6:0 im Viertelfinale für Thiem).
Österreichs Aushängeschild hatte im Viertelfinale gegen den zwei Jahre jüngeren Chatschanow spielerisch überzeugt. Der Schützling von Nicola´s Massu´ agierte solide. Am Ende standen 29 Winnern nur zwölf unerzwungene Fehler gegenüber.
Thiem musste allerdings nicht sein bestes Tennis spielen, weil Chatschanow nach seinem imposanten Sieg über Juan Mart´ın del Potro eine Runde zuvor diesmal enttäuschte. 37 unerzwungene Fehler (bei 17 Winnern) machten ihm das Leben schwer, der Russe fand keine einzige Breakchance vor. Mehrmals schüttelte er ratlos den Kopf. „Das Wichtigste war, dass ich kaum Eigenfehler und Blödheiten gemacht habe“, erklärte Thiem. Auch Massu´ war zufrieden: „Er hat sein Programm von Anfang an durchgezogen. Das Halbfinale ist hochverdient.“
Österreichs Alleinunterhalter
Wenn es um Österreichs Tennis in der finalen Phase eines GrandSlam-Turniers geht, dann ist Thiem – gewinnt nicht gerade Oliver Marach wie 2018 die Doppelkonkurrenz der Australian Open –, weiterhin allein auf weiter Flur.
Durch die Erfolge des Niederösterreichers aber ist der Sport in der Heimat stets präsent, er bekommt mediale Aufmerksamkeit geschenkt. Er ist Thema in Vereinen und an Stammtischen. Ohne Thiem, diese Feststellung mag schmerzen, ist jedoch die bittere Wahrheit, wäre das rot-weiß-rote Tennis wohl tot. ATP-Turniere in Kitzbühel und Wien könnten in dieser Form nicht existieren, nein, sie würden ohne das große Zugpferd nicht funktionieren. Sponsoren und Fanmassen würden ausbleiben.
Der Blick auf die Weltranglisten bei Damen und Herren fällt ernüchternd aus. Abgesehen vom Weltranglistenvierten aus Lichtenwörth tummelt sich niemand in den Top 100. Bei den Herren ist Dennis Novak, 25, als 113. Österreichs zweite Kraft. Und bei den Damen? Da mag Barbara Haas, 23, seit einigen Jahren nicht der nächste Schritt gelingen, sie rangiert auf Position 183.
Grand-Slam-Turniere dienen als ultimativer Gradmesser, sie halten jeder Tennisnation den Spiegel vor. Die diesjährigen French Open zeichnen aus ÖTV-Sicht ein düsteres Gesamtbild. Thiem ist der einzige heimische Akteur in den 128 Spieler umfassenden Hauptbewerben. In der Qualifikation scheiterten fünf Herren, Dame war gar keine startberechtigt.