Die Presse

Metallindu­strie stagniert: Brisanz für Lohnrunde

French Open. Dominic Thiem zog durch einen Dreisatzer­folg gegen Karen Chatschano­w ins Halbfinale ein. Dort wartet Novak Djokovi´c.

- Aus Paris berichtet CHRISTOPH GASTINGER

Die Metallindu­strie, die mit einem Produktion­swert von 39 Mio.€ und 136.000 Beschäftig­ten für ein Viertel der gesamten heimischen Industrie verantwort­lich ist, rechnet heuer mit einem deutlichen Wachstumsk­nick. Das birgt Brisanz für die richtungsw­eisende Herbstlohn­runde, zumal auch wichtige Reformen wie die Steuerentl­astung infolge der Regierungs­krise aufgeschob­en sind.

Dominic Thiem hat wie schon in den vergangene­n drei Jahren das Halbfinale der French Open in Paris erreicht. Der Niederöste­rreicher, 25, bezwang auf seinem Lieblingsp­latz im Stade Roland Garros, dem Court Suzanne Lenglen, Karen Chatschano­w nach nur 1:47 Stunden Spielzeit mit 6:2, 6:4, 6:2.

Gegner im heutigen Halbfinale (zweites Spiel nach 12.50 Uhr, live in ORF eins, Eurosport) ist der Weltrangli­stenerste Novak Djokovic,´ der für den 7:5-6:2-6:2-Erfolg über Alex

ander Zverev nur 22 Minuten länger benötigte. Djokovic´ und Thiem waren erst vor wenigen Wochen im Madrid-Halbfinale aufeinande­rgetroffen, damals hatte der Serbe mit 7:6, 7:6 gewonnen. Im direkten Vergleich führt Djokovic´ mit 6:2-Siegen. Bei den French Open kommt es bereits zum dritten Duell der beiden nach 2016 (6:2, 6:1, 6:4 im Halbfinale für Djokovic)´ und 2017 (7:6, 6:3, 6:0 im Viertelfin­ale für Thiem).

Österreich­s Aushängesc­hild hatte im Viertelfin­ale gegen den zwei Jahre jüngeren Chatschano­w spielerisc­h überzeugt. Der Schützling von Nicola´s Massu´ agierte solide. Am Ende standen 29 Winnern nur zwölf unerzwunge­ne Fehler gegenüber.

Thiem musste allerdings nicht sein bestes Tennis spielen, weil Chatschano­w nach seinem imposanten Sieg über Juan Mart´ın del Potro eine Runde zuvor diesmal enttäuscht­e. 37 unerzwunge­ne Fehler (bei 17 Winnern) machten ihm das Leben schwer, der Russe fand keine einzige Breakchanc­e vor. Mehrmals schüttelte er ratlos den Kopf. „Das Wichtigste war, dass ich kaum Eigenfehle­r und Blödheiten gemacht habe“, erklärte Thiem. Auch Massu´ war zufrieden: „Er hat sein Programm von Anfang an durchgezog­en. Das Halbfinale ist hochverdie­nt.“

Österreich­s Alleinunte­rhalter

Wenn es um Österreich­s Tennis in der finalen Phase eines GrandSlam-Turniers geht, dann ist Thiem – gewinnt nicht gerade Oliver Marach wie 2018 die Doppelkonk­urrenz der Australian Open –, weiterhin allein auf weiter Flur.

Durch die Erfolge des Niederöste­rreichers aber ist der Sport in der Heimat stets präsent, er bekommt mediale Aufmerksam­keit geschenkt. Er ist Thema in Vereinen und an Stammtisch­en. Ohne Thiem, diese Feststellu­ng mag schmerzen, ist jedoch die bittere Wahrheit, wäre das rot-weiß-rote Tennis wohl tot. ATP-Turniere in Kitzbühel und Wien könnten in dieser Form nicht existieren, nein, sie würden ohne das große Zugpferd nicht funktionie­ren. Sponsoren und Fanmassen würden ausbleiben.

Der Blick auf die Weltrangli­sten bei Damen und Herren fällt ernüchtern­d aus. Abgesehen vom Weltrangli­stenvierte­n aus Lichtenwör­th tummelt sich niemand in den Top 100. Bei den Herren ist Dennis Novak, 25, als 113. Österreich­s zweite Kraft. Und bei den Damen? Da mag Barbara Haas, 23, seit einigen Jahren nicht der nächste Schritt gelingen, sie rangiert auf Position 183.

Grand-Slam-Turniere dienen als ultimative­r Gradmesser, sie halten jeder Tennisnati­on den Spiegel vor. Die diesjährig­en French Open zeichnen aus ÖTV-Sicht ein düsteres Gesamtbild. Thiem ist der einzige heimische Akteur in den 128 Spieler umfassende­n Hauptbewer­ben. In der Qualifikat­ion scheiterte­n fünf Herren, Dame war gar keine startberec­htigt.

 ?? [ AFP] ?? Dominic Thiem steht zum vierten Mal in Folge im Halbfinale von Paris und zog an Major-Halbfinals mit Thomas Muster gleich.
[ AFP] Dominic Thiem steht zum vierten Mal in Folge im Halbfinale von Paris und zog an Major-Halbfinals mit Thomas Muster gleich.

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