Börsen fürchten Trippelschritte bei Zinsen
Spannung vor der nächsten EZB-Sitzung.
D ie Märkte setzen immer mehr auf die Schützenhilfe der Notenbanken. Sowohl in Europa als auch in den USA hielt zum Wochenausklang die Hoffnung auf Zinssenkungen die Börsen leicht im Plus. „Anleger sind hinund hergerissen zwischen Wachstumszweifeln inklusive der damit verbundenen negativen Auswirkungen auf die Unternehmensgewinne und Zinssenkungshoffnungen“, sagte dazu HelabaStratege Markus Reinwand.
Letztere befeuerte ein hochrangiges Mitglied der US-Notenbank. Es sei besser, vorsorglich zu handeln, statt zu warten, bis es zu wirtschaftlichen Problemen komme, sagte der Chef des Fed-Bezirks New York, John Williams. Später am Freitag wurden Reden von zwei Präsidenten regionaler Notenbanken erwartet. Inflationsdaten aus Japan machten Börsianern zudem Hoffnung auf eine weitere geldpolitische Lockerung der Bank of Japan.
Mit Spannung wird deshalb auf die Sitzung der Europäischen Zentralbank in der kommenden Woche gewartet. Anleger erwarten zu 50 Prozent eine Leitzinssenkung der EZB. Sollten die Maßnahmen zur Stützung der Wirtschaft weniger offensiv ausfallen als erwartet, rechnen Beobachter mit erheblichen Kursrücksetzern.
Die Aussicht auf anhaltende Niedrigzinsen setzte indes Bankentiteln zu. Der Branchenindex war der größte Verlierer in Europa.