Hey, Siri: Mehr Datenschutz, bitte!
Arbeiterkammer vor allem um Privatsphäre besorgt.
Ein Zuruf reicht, um das richtige Lied abspielen oder das Licht dimmen zu lassen: Digitale Assistenten wie Apples Siri, Amazons Alexa oder Googles Assistant machen das Leben bequemer. Ein neuer Bericht des Instituts für Technikfolgenabschätzung im Auftrag der Arbeiterkammer (AK) beleuchtet die Rolle der Geräte nun kritisch. Vor allem die Privatsphäre sei durch die ständige Lauschbereitschaft der Maschinen und die Abhörmöglichkeit durch Mitarbeiter der Anbieterfirmen gefährdet.
Den wenigsten Konsumenten sei bekannt, wie viele Daten die Anbieter sammeln. Welche Informationen wie ausgewertet werden, ist oft schwer zu eruieren, die Auswertung der Daten auf ausländischen Servern erschwert den Zugang zu bereits gesammelten Daten. Dabei entstünden schon jetzt, so heißt es im Bericht, „umfassende Persönlichkeitsprofile, die sehr eng mit dem konkreten Verhalten von KonsumentInnen verbunden sind.“
Die digitalen Assistenten sind in Österreich bereits weit verbreitet, gut ein Viertel der Haushalte nutzten sie laut einer Studie aus dem Jahr 2017 schon für einfache Befehle, darunter besonders viele Jugendliche. Der aktuelle Bericht geht daher auch auf den Einfluss der Geräte auf die Kindererziehung ein: Die unmittelbare Bedürfnisbefriedigung, welche keinerlei Höflichkeit seitens der jungen Nutzer voraussetzt, könnte sich auch auf den zwischenmenschlichen Umgang auswirken. Die langfristigen kulturellen und sozialen Auswirkungen seien laut Report jedoch weitgehend unklar.
Die Studie empfiehlt einen reflektierten Umgang mit den Geräten: Erleichterten sie den Alltag nicht wirklich, solle besser auf sie verzichtet werden. Konsumenten seien auch in der Verantwortung, die Möglichkeiten zum Datenschutz konsequent zu nutzen. (APA/jag)