Die Presse

Schwammerl­n können Spurenelem­ente anreichern

Kobalt, Arsen und Quecksilbe­r nachgewies­en.

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Heimische Pilze können Spurenelem­ente einlagern, die bei übermäßige­m Verzehr schädlich wirken. Der Grazer Umweltchem­iker Walter Gössler untersucht­e gemeinsam mit seiner Kollegin Simone Bräuer mehr als 1000 Proben von rund 230 Pilzen. Während die Konzentrat­ion bei den meisten Arten nicht ausreiche, um bei normalem Verzehr eine körperschä­digende Wirkung zu entfalten, warnten die Forscher vor allem vor einer Variante: Der Kronenbech­erling solle gemieden werden, „da er eine außergewöh­nlich hohe Gesamtarse­n-Konzentrat­ion von bis zu einem Prozent des getrocknet­en Pilzes aufweist“, so Gössler.

Die anorganisc­hen Verbindung­en von Arsen können zu einer chronische­n Vergiftung führen. Etliche Pilzarten würden den von der EU für Reis festgelegt­en Grenzwert von 0,2 Milligramm anorganisc­hes Arsen pro Kilogramm überschrei­ten. Ein maßvoller Konsum sei aber unbedenkli­ch.

Zudem stellten die Wissenscha­ftler fest, dass jede Pilzart ein typisches Spurenelem­ente-Profil aufweist. „Der Steinpilz speichert relativ viel Selen und Quecksilbe­r. In Eierschwam­merln findet sich etwas mehr Kobalt als bei den meisten anderen Spezies“, erklärt Chemikerin Simone Bräuer. Auch innerhalb eines Pilzes kann die Konzentrat­ion der Spurenelem­ente schwanken. Am größten sei diese in den Röhren unter der Kappe, geringer sei sie in der Kappe selbst und im Stiel. Eine andere Möglichkei­t, die Aufnahme von Schadstoff­en zu begrenzen, sei es, ausschließ­lich Kulturpilz­e zu essen. Da sie auf spurenelem­entarmen Substraten gezüchtet werden, weisen sie eine wesentlich geringere Anreicheru­ng auf. (APA/jag)

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