Wie Massen an Österreichern über den Atlantik kamen
Es ist in Vergessenheit geraten, dass Österreich einst eines der größten Auswanderungsländer der Welt war: Bis 1914 stammte jeder vierte Immigrant in die USA aus der k. u. k. Monarchie. Völlig vergessen ist auch, wie ein Teil der 2,2 Mio. Emigranten über den Atlantik gekommen ist: Sie nutzten ein Schiff der Austro-Americana, die von 1903 bis 1914 sechs Linien zwischen Triest und Amerika bediente, wie der Historiker Gregor Gatscher-Riedl berichtet. Bis zum Ersten Weltkrieg konnte sich die Austro-Americana gut behaupten – trotz des Standortnachteils, der für eine doppelt so lange Überfahrt von Triest wie von Bremen oder Hamburg aus sorgte. Übrigens waren auch die Schiffe zurück nach Europa gut gebucht: 40 Prozent der Migranten aus der österreichischen Reichshälfte kehrten nach einigen Jahren wieder zurück.