Wälder stehen in Flammen
Brandkatastrophe. Der ungewöhnlich heiße Juni hat für die Polargebiete drastische Folgen.
„Das ist wirklich spektakulär“, meint David Phillips vom kanadischen Umweltministerium. „Das hatten wir noch nie.“So kommentierte Kanadas Chef-Klimatologie eine alarmierende Meldung aus Alert, der kanadischen Militärbasis an der Nordspitze von Ellesmere Island in der kanadischen Hohen Arktis. In diesem oft als nördlichste permanente Siedlung der Welt bezeichneten Militärstützpunkt wurden vergangene Woche 21 Grad Celsius gemessen.
Das durchschnittliche Hoch für Alert liegt im Juli bei sieben Grad Celsius. Damit war es 900 Kilometer südlich des Nordpols wärmer als in der für ihr mildes Klima bekannten Pazifikstadt Victoria. Die Hitzewelle in der Arktis würde einer Temperatur von 42 Grad in Toronto entsprechen, berechnete Phillips. Der vergangene Monat war nach Messungen der US-Klimabehörde NOAA der wärmste Juni seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1880. Immer stärker waren von Hitzewellen die Arktis und Subarktis betroffen. Dies hat nicht nur Auswirkungen auf das Meereis. In den an die Arktis angrenzenden Regionen brennen Wälder.
Eine Serie ungewöhnlicher Messergebnisse in den Polarregionen – in der Arktis sowie in der Antarktis, dem Südpolargebiet – unterstreicht die Erkenntnisse der Klimaforscher, dass die Polarkappen, und hier besonders die Arktis, sehr stark von den Klimaveränderungen betroffen sind. Es gehört zu den nun gefestigten Kenntnissen, dass sich über der Arktis die Temperatur doppelt so stark erwärmt wie in anderen Regionen. Dies bedeutet, dass selbst bei einer Beschränkung des Anstiegs der Erderwärmung auf 1,5 bis zwei Grad, wie es aktuelle Klimaschutzvereinbarungen vorsehen, in der Arktis vielerorts immer noch Temperaturanstiege von drei bis vier Grad zu verzeichnen wären, mit drastischen Auswirkungen auf Permafrostböden und Meereisfläche.
Bei den schockierenden Berichten über „brennende Wälder in