Studie: Wie Gruppenzwang dem Klima nutzt
Klima II. Soziale Normen fördern Vegetarismus.
Laxenburg. Ob man im Gasthaus ein Schnitzel bestellt, hat mehr Einfluss, als man vielleicht dachte. Denn die Wahl des Mittagessens beeinflusst auch die Entscheidung der anderen stark. Soziale Normen sind zur Umstellung auf „klimafreundliche“Ernährung gar der wichtigste Faktor – das fanden Wissenschaftler in Laxenburg bei Wien heraus. Gleich dahinter folgt laut der Studie das Selbstbewusstsein.
Das Team des Internationalen Instituts für angewandte Systemanalyse berechnete, welche Faktoren die Menschen zu einer nachhaltigeren Ernährung führen könnten. Denn eine bevölkerungsweite Umstellung in der Ernährung würde der Umwelt massiv nutzen. Würden etwa alle nur einmal in der Woche rotes und höchstens jeden zweiten Tag weißes Fleisch essen, würden die Treibhausgasausstöße aus der Landwirtschaft schlagartig um die Hälfte sinken. Wie man die Leute dazu bringen könnte, war aber bisher unklar.
Die Forscher fanden nun heraus, dass die sozialen Normen, also die ungeschriebenen Verhaltensregeln, die in einer Gesellschaft als zu akzeptieren betrachtet werden, essenziell sind. Ist es üblich, oft Fleisch zu essen, werden es die meisten tun.
Ein weiterer Schlüsselfaktor sei das Selbstbewusstsein. Stehe man demonstrativ zum Vegetariertum, würden auch andere leichter Gefallen daran finden. Hier sei laut den Forschern vor allem das Selbstbewusstsein der Frauen ansteckend. (APA)