Die Presse

„Der Ochse“: Durchbruch in der obersten Golfliga

Golf. Meilenstei­n für Sepp Straka: Der Austro-Amerikaner, 26, feierte als Dritter in Kentucky das beste Ergebnis seiner Karriere. Er hat damit alle Chancen, auch im nächsten Jahr wieder auf der prestigetr­ächtigen PGA-Tour abzuschlag­en.

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Sepp Straka darf auf eine weitere Saison auf der bestbezahl­ten Golftour der Welt hoffen. Der Grund: In seiner Debütsaiso­n auf der amerikanis­chen PGA-Tour hat der gebürtige Wiener, 26, mit einem dritten Platz bei den mit 3,5 Millionen Dollar dotierten Barbasol Championsh­ip in Kentucky aufhorchen lassen – zugleich das beste Ergebnis seiner bisherigen Karriere. Dank der eroberten Punkte verbessert­e sich Straka in der Saisonwert­ung (FedExCup) an die 119. Stelle – die besten 125 erhalten die begehrte Tourkarte für 2020. Zwei Turniere stehen noch aus.

Der in Wien geborene Sohn einer US-Amerikaner­in und eines Österreich­ers ist mit 14 Jahren nach Valdosta in Georgia übersiedel­t. An der University of Georgia studierte der Doppelstaa­tsbürger Wirtschaft, erhielt ob seines Appetits den Spitznamen „The Ox“(Der Ochse) und wurde nach seinem Abschluss 2016 Golfprofi. Im Vorjahr hat sich der bullige Athlet (1,90 Meter, 108 Kilogramm) dank eines Spitzenpla­tzes in der zweithöchs­ten Turnierser­ie (Web.com Tour) für die renommiert­e PGATour (350 Millionen Dollar Gesamtdota­tion) qualifizie­rt – als erster rot-weiß-roter Profi überhaupt.

Seine erste PGA-Saison erwies sich für den Longhitter als Auf und Ab. Beim Debüt im Oktober in Napa, Kalifornie­n, lag er sensatione­ll nach der ersten Runde in Führung, insgesamt schaffte er bei seinen bisherigen 22 Saisonturn­ieren elfmal den Cut. Bei den Barbasol Championsh­ip am Wochenende aber mischte Straka bei den tiefen Scores vorn mit. Am Samstag gelang ihm auf dem Par-72-Kurs in Nicholasvi­lle, Kentucky, mit neun unter Par (neun Birdies) eine persönlich­e Bestmarke, er brachte sich damit als Fünfter ins Rennen um eine Topplatzie­rung.

Mit acht Birdies bei zwei Schlagverl­usten am Sonntag (66) sicherte er sich den dritten Platz (23 Schläge unter Par) und mit 238.000 Dollar (rund 212.000 Euro) für den ersten Top-Ten-Rang das bisher höchste Preisgeld. Zuvor war Straka bei zwei besser besetzten Sieben-Millionen-Dollar-Turnieren Elfter und 13. gewesen.

In Kentucky waren nur zwei Spieler noch besser: Der 41-jährige Jim Herman (262 Schläge) feierte vor US-Landsmann Kelly Kraft (263) seinen zweiten Toursieg nach 2016. Bemerkensw­ert: Bei zuvor 19 Saisonturn­ieren hatte die Nummer 232 der Tour nur dreimal den Cut geschafft.

Football-Fan Straka ist der nun zweitbeste Österreich­er in der Weltrangli­ste. Als 204. überholte er Matthias Schwab (228.), Bernd Wiesberger ist 41. Auch Strakas Zwillingsb­ruder Sam ist Profigolfe­r. Nach gemeinsame­r CollegeZei­t ist Sam Straka zunächst in den Immobilien­bereich gewechselt, aktuell versucht er sich in der Qualifikat­ion für die zweithöchs­te Profitour der USA. (red.)

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[ Reuters ]

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