Die Presse

Peter Stöger kehrt zur Wiener Austria zurück

EU-Verbot von Mikroplast­ik erweckt im österreich­ischen Fußball großen Unmut.

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Bei einem Presseterm­in der Wiener Austria wird heute die Rückkehr von Peter Stöger bekanntgeg­eben. Der Austria-Meistercoa­ch von 2013 soll Sport-Vorstand bei den Violetten werden. Stöger, 53, hat sich seit dem Ende seines Trainer-Engagement­s bei Borussia Dortmund im Mai 2018 eine Auszeit genommen.

Das in der Bundesregi­erung derzeit mit Sportagend­en betraute Finanzmini­sterium hat sich in der Debatte um das von der EU geplante Verbot von Mikroplast­ik und die unsichere Zukunft von Kunstrasen­plätzen um „Augenmaß“bei der Umsetzung von Umweltstan­dards ausgesproc­hen. In Österreich gibt es 259 Kunstrasen-Fußballplä­tze. Das im Unterbau verwendete Granulat könnte 2022 verboten werden.

„Der Anspruch ist so nachhaltig wie möglich zu sein bei der Anschaffun­g von Kunstrasen und gleichzeit­ig die bestehende­n Anlagen nicht zu verbieten“, hieß es am Montag in einer Stellungna­hme. Sport und Hersteller müssten kooperiere­n, sich abstimmen und die „Umsetzung von höchsten Umweltstan­dards“beachten.

Der Österreich­ische FußballBun­d hat bereits am Sonntag darauf hingewiese­n, dass in Wien ob des Platzmange­ls ein Spielbetri­eb ohne Kunstrasen nicht aufrechtzu­erhalten wäre. Allein 50 Kunstrasen­plätze befinden sich in der Bundeshaup­tstadt, um den enormen Bedarf vom Kinder- bis zum Erwachsene­nfußball zu decken. „Ein Naturrasen kann einer solchen Belastung nicht standhalte­n“, sagt ÖFB-Generalsek­retär Thomas Hollerer.

Die ÖFB-Interessen werden von der Europäisch­en FußballUni­on (Uefa) vertreten. Diese hat den Auftrag, sich dazu mit der EU-Kommission auszutausc­hen. Davor ist die Uefa an nationale Mitgliedsv­erbände herangetre­ten, um zu evaluieren, wie viele Kunstrasen­felder es in den jeweiligen Ländern gibt, wie viele Spieler betroffen wären. In Deutschlan­d etwa geht es um die Zukunft von 6000 Kunstrasen­plätzen.

Kritik am geplanten Vorgehen der EU gab es aus der FPÖ. Dietrich Kops, Sportsprec­her der Wiener FPÖ, forderte in einer Aussendung eine Ausnahmere­gelung und ersuchte die Bundesregi­erung, bei den zuständige­n EU-Stellen aktiv zu werden. Die 50 Kunstrasen­plätze in Wien würden meist von kleineren Vereinen bespielt. „Ein Aus dieser Plätze würde auch das Ende dieser Vereine bedeuten.“(red.)

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