Welpenhandel in der Kritik
Tierschutz. Nachdem sogar auf der Straße Jungtiere angeboten worden sind, fordert die Wirtschaftskammer Kontrollen und Strafen.
Erst vor wenigen Wochen wurden auf der Wiener Mariahilfer Straße eine Frau von der Polizei aufgegriffen, die dort vier rund zehn Wochen alte Chihuahua-Welpen verkaufen wollten. Und auch, wenn das ein Extrembeispiel ist, aktuell gebe es wöchentliche Meldungen über illegalen Welpenhandel, dieser sei auf einem „Allzeithoch“, heißt es von der Berufsgruppe Zoofachhandel in der Wirtschaftskammer Wien.
Jüngst hat die Niederösterreichische Tierärztekammer öffentlich vor dem Kauf von Welpen aus dubioser Herkunft gewarnt, nun fordert auch die Wirtschaftskammer dringende Maßnahmen – also härtere Strafen und stärkere Kontrollen –, was den Schwarzmarkt betrifft. Und schließlich sehen die Zoofachhändler den florierenden illegalen Tierhandel als Folge der strengen Regulative für ihr Geschäft. „Wenn der legale Handel mit Tieren kriminalisiert wird, fördert das automatisch den Schwarzmarkt. Wir setzen uns seit Jahren für Transparenz und Nachvollziehbarkeit im Umgang mit Jungtieren ein“, so Kurt Essmann, der Vorsitzende der Berufsgruppe. Dennoch würden beim Zoofachhandel „gesetzliche Daumenschrauben“angesetzt.
Gegen illegalen Welpenhandel, der vor allem über Onlineplattformen stattfindet, gehen Tierschutzorganisationen seit Langem vor: Vier Pfoten hat im Zuge einer Kampagne kürzlich sämtliche Plattformen in Österreich kontaktiert und informiert, dass laut Gesetz neben u. a. Tierheimen nur noch behördlich registrierte Züchter Tiere online anbieten dürfen. Das würden manche Onlineplattformen laut von Vier Pfoten dokumentierten Inseraten nach wie vor nicht einhalten. So geschehen etwa auf findix.at: Nachdem nachgewiesen worden ist, dass sich hinter vermeintlich österreichischen Züchtern dubiose Anbieter aus dem Ausland verbergen, hat die Plattform diesen Handel gestoppt. (cim)