Die Presse

Roger Federer kann die Revanche kaum erwarten

Tennis. Die Wimbledon-Dämonen hat der Schweizer im Wohnwagen vertrieben. Seine US-Open-Generalpro­be ging nun aber daneben.

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Cincinnati. Eine Abfuhr in nur 63 Minuten – das gab es für Roger Federer seit 16 Jahren nicht mehr. Trotzdem erklärte der Weltrangli­stendritte nach dem 3:6, 4:6 gegen Andrej Rublew (ATP 70) in Cincinnati: „Ich habe nicht einmal schlecht gespielt. Da kannst du nicht frustriert sein, er war einfach besser.“

Seine schnellste Niederlage seit 2003 in Sydney, als er gegen Franco Squillari in der ersten Runde in 54 Minuten unterlag, wollte Federer nicht überbewert­et wissen. Obwohl das Masters-1000-Turnier in Cincinnati auch seine Generalpro­be für die US Open war. „Ich habe jetzt sehr viel Zeit, um mich auf die US Open vorzuberei­ten und mich an die Bedingunge­n dort zu gewöhnen. Ich werde körperlich zu 100 Prozent fit sein“, meinte der 38-jährige Schweizer.

Statistike­r meinen, Federers frühes Scheitern in Ohio, wo er immerhin schon sieben Mal triumphier­t hat, sei sogar ein gutes Omen für das letzte Grand-Slam-Turnier des Jahres (ab 26. August). 2004 und 2006 verlor der Basler in Cincinnati ebenfalls früh, triumphier­te danach aber in New York. Auch 2008 war schon im Achtelfina­le Endstation (gegen Ivo Karlovic),´ wenige Wochen später marschiert­e Federer zu seinem fünften US-Open-Titel – seinem bisher letzten.

Heuer führt der Titel nur über den Weltrangli­stenersten Novak Djokovic.´ „Ich kann mein nächstes Rematch mit Novak kaum erwarten“, erklärte Federer. In Wimbledon hatte er ein dramatisch­es Endspiel trotz zweier Matchbälle bei eigenem Aufschlag gegen den Serben noch im Tiebreak des fünften Satzes verloren. „In den ersten beiden Tagen ist mir das Match noch ein paar Mal durch den Kopf gegangen. Auch in den Trainings hat es da noch ab und zu Flashbacks gegeben“, erzählte Federer nun.

Bevor er Ende Juli wieder das Training aufnahm, hat sich der vierfache Familienva­ter einige Tage Ferien gegönnt. Familie Federer wurde etwa beim Wandern im Appenzelle­rland entdeckt. „Wir sind mit dem Wohnwagen gefahren und haben die Schweiz genossen“, berichtete­t Federer in Cincinnati. „Ich habe ein wenig relaxt und dann später mit dem Training begonnen. Zuerst Fitness und danach Tennis.“

Die fehlende Matchpraxi­s vor den US Open sei auch nach dem frühen Cincinnati­Aus kein Problem. „Ich bin im Fahrplan, auch wenn ich gern ein paar Matches mehr gespielt hätte“, meinte der Tennisstar. „Ich habe in dieser Saison bereits 45 Matches gespielt, das sollte okay sein.“(joe)

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