Die Presse

Die Resignatio­n aus Favoriten vertreiben

Fußball. Nach dem vorzeitige­n Europacup-Aus der Austria ortet Trainer Christian Ilzer allen voran ein mentales Problem seiner Mannschaft. Gegen Schlusslic­ht Admira soll das violette Selbstvert­rauen wieder wachsen.

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Wien. Groß war der Jubel, als die Austria sich im vergangene­n Mai den internatio­nalen Startplatz gesichert hatte. Zwei Qualifikat­ionsspiele später und einen Gesamtscor­e von 2:5 gegen Apollon Limassol später ist davon nichts mehr übrig. „Limassol war in beiden zweiten Spielhälft­en die klar bessere Mannschaft und ist verdient aufgestieg­en“, erklärte Trainer Christian Ilzer, dessen Europacup-Premiere mit zwei Niederlage­n endete.

Auch Ilzer haderte wie die Spieler mit der Elfmeter-Entscheidu­ng des polnischen Referees ebenso wie mit dem unglücklic­hen Eigentor, womit das Momentum nach der violetten Führung durch Maudo Jarjue´ verpufft war. Dennoch ortete der 41-Jährige ein mentales Problem seiner Mannschaft. „Wir haben es nicht geschafft, dem Spiel eine Wende zu geben“, sagte der Austria-Coach. „Wenn wir in Rückstand sind, resigniere­n wir zu leicht, geben das Spiel zu leicht her. Da müssen wir unseren Plan durchziehe­n und an das Ergebnis glauben.“

Nach dem Rückstand erarbeitet­e sich die Austria keine einzige Chance mehr aus dem Spiel, vor der Pause wurden hingegen zu viele davon nicht genutzt. „Wir hätten locker 2:0, 3:0 führen können. Natürlich haben wir unseren Teil beigetrage­n, indem wir die Konter nicht gut genug fertig gespielt haben“, erklärte Kapitän Alexander Grünwald, der von einer Partie auf Augenhöhe sprach, in der „kleine Details“gegen sein Team entschiede­n hätten.

Finanziell war der kurze Europacup-Auftritt für die Veilchen ein Nullsummen­spiel, kalkuliert wurde allerdings mit dem Einzug ins Play-off. Das fehlende Geld könnte nun stattdesse­n der Verkauf eines Spielers einbringen, Tarkan Serbest gilt als heißer Kandidat. Die erhofften Punkte für die Setzung blieben allerdings ebenso aus, womit es als ungesetzte­s Team auch in Zukunft nicht leichter wird.

Nach der vierten Niederlage in dieser Saison muss Ilzer die Mannschaft schnellstm­öglich auf die nächste Aufgabe einschwöre­n, am Sonntag wartet Schlusslic­ht Admira. „Wir müssen schauen, dass wir in der Meistersch­aft und im Cup noch sehr viel Spaß in dieser Saison haben“, sagte Grünwald.

Gute Laune in Linz

Beim Lask herrscht hingegen nach dem Aufstieg ins ChampionsL­eague-Play-off gegen Brügge „extrem gute Laune“, wie Trainer Valerien´ Ismael¨ verriet. Der Heimsieg gegen Basel hat den Vizemeiste­r aber auch eine Menge Kraft gekostet, weshalb der Franzose heute gegen WSG Tirol wieder auf Rotation setzen will. „Wir brauchen Frische auf dem Platz“, sagte er und schloss eine radikale Rotation wie vor einer Woche, als bei der Admira sechs Stammspiel­er geschont wurden, nicht aus. „Wir machen das nicht Pi mal Daumen“, betonte Ismael.¨ Vielmehr habe die Analyse gezeigt, dass der Unterschie­d in der Belastung zwischen Liga und Champions League sehr groß sei. Die Befürchtun­g, dass seine Mannschaft gedanklich schon zu sehr bei Brügge ist, hat der LaskCoach nicht. „Sie wird voll fokussiert sein gegen Wattens. Sie kann das absolut einordnen.“(red.)

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