Fettmoleküle wichtig für Zellerneuerung
Ohne sie geht bei der Selbstreinigung nichts weiter.
Recycling ist in den Zellen des menschlichen Körpers unabdingbar. Durch die sogenannte Autophagie, einen zellulären Prozess, werden defekte und damit potenziell schädliche Proteine und Organellen abgebaut. Wenn es also darum geht, älter zu werden und dennoch gesund zu bleiben, ist sie ein grundlegender Mechanismus.
Damit dieser Prozess des Sich-selbst-Fressens funktioniert, müssen die Zellen bestimmte Fettmoleküle bilden können, haben Forscher der Uni Graz rund um Tobias Eisenberg vom Institut für Molekulare Biowissenschaften herausgefunden ( Journal of Biological Chemistry). Die Wissenschaftler wiesen erstmals im Hefemodell nach, dass die Zellen für den Reinigungsvorgang dazu imstande sein müssen, bestimmte Lipide (Fettmoleküle) herzustellen.
Ade, zellulärer Schrott
In ihren Versuchen griffen sie in jenen Schritt bei der zellulären Produktion von Fettsäuren ein, der die Geschwindigkeit bestimmt, und zwar in die sogenannte Acetyl-CoA Carboxylase (Acc1). Hefen, die aufgrund einer Hemmung dieser nur eingeschränkt selbst Lipide produzieren konnten, zeigten während des Alterns eine defekte Autophagie und eine deutlich erhöhte Sterberate. Eine Aktivierung der Acc1 förderte hingegen die AutophagieKompetenz.
„Das ist ein wichtiger Aspekt für unser Wissen rund um diesen Recyclingprozess“, sagt Eisenberg. Die Bedeutung der Neubildung von Lipiden (Lipogenese) werde durch die Ergebnisse in ein neues Licht gerückt. Die Wissenschafter gehen davon aus, dass ihre Entdeckung auch für Stoffwechselstörungen relevant sein könnte. Den Zusammenhang wollen sie in weiteren Studien in entsprechenden Krankheitsmodellen klären. (APA/cog)