Die Presse

Erweiterte­s Beamen: Nach Qubits jetzt auch Qutrits

Wiener Physikern gelang die Teleportat­ion höherer Quantenzus­tände.

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Das war ein Aufsehen, als es 1997 ein Team um Anton Zeilinger erstmals gelang, einen quantenphy­sikalische­n Zustand unvermitte­lt von einem Teilchen auf ein anderes, weit entferntes zu übertragen! Teleportat­ion heißt das. Schon damals sprach auch die Fachwelt gern salopp von Beamen, wohl wissend, dass nicht materielle Teilchen übertragen werden, sondern nur Zustände von Teilchen.

Damals – und bisher – beruhte solche Teleportat­ion auf der für die Quantenwel­t typischen Verschränk­ung zwischen Teilchen, von denen man zwei Zustände unterschei­den kann, etwa positiven und negativen Spin. Ebenso typisch für die Quantenwel­t ist, dass sich ein Teilchen nicht entweder im einen Zustand oder im anderen Zustand befinden muss, sondern auch in einer Überlageru­ng beider Zustände sein kann. Das nennt man ein Qubit. Entspreche­nd nennt man Überlageru­ng von drei Zuständen ein Qutrit. Schon im Oktober 2018 gelang es Physikern um Zeilinger und Manuel Erhard, drei Fotonen, die in je drei Zuständen sein können (realisiert durch drei Glasfasern, in denen sie sein können), zu Qutrits zu verschränk­en. Nun berichten sie in Physical Review Letters, dass sie solche Zustände auch teleportie­ren können. Die Versuchsan­ordnung könne auch auf eine größere Anzahl von Zuständen erweitert werden, meint Erhard: „Die Realisieru­ng ist nur mehr ein technische­s Problem.“

Im „Quanten-Internet“könnten solche Zustände helfen, noch mehr Informatio­n zu transporti­eren als mit Qubits, meinen die Physiker. Und wenn sie einmal bis zu sechs Zuständen kommen, also zu Qusixts, können sie endlich mit Quantenwür­feln spielen . . . (tk)

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