Die Presse

Wohnen, Pflege, Heer: Parteien wollen in der Endphase punkten

Wahlkampf. Mit billigerem Wohnungska­uf, dem Thema Kontrolle, mehr Geld für das Militär und der Altenbetre­uung wird um Stimmen geworben.

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Damit Botschafte­n noch zu allen Wählern durchdring­en, soll man sie spätestens rund zwei Wochen vor dem Urnengang verlautbar­en. So lautet ein ungeschrie­benes Gesetz der Politik. Es wird also zeitlich langsam knapp. Und doch arbeiten die Parteien weiterhin fieberhaft daran, ihre Botschafte­n an die Wähler zu bringen.

Die ÖVP will heute, Montag, ihre Ideen im Steuerbere­ich präsentier­en. Neben der Bewerbung der in der vergangene­n Regierung paktierten Steuerrefo­rm soll ein Wahlzucker­l für den Kauf der ersten Wohnung oder des ersten Hauses angekündig­t werden. Beim ersten Immobilien­erwerb würden demnach die staatliche­n Gebühren (Grunderwer­bssteuer, Eintragung­skosten) bis zu einem Betrag von 20.000 Euro entfallen. Diese Forderung hat Sebastian Kurz schon im Jahr 2013, damals noch als Chef der Jungen ÖVP, erhoben.

Ein wichtiges Wahlkampft­hema ist auch die Pflege. FPÖ-Chef Norbert Hofer sprach sich am Sonntag in der ORF-„Pressestun­de“für einen Pflegestaa­tssekretär aus. Die ÖVP hatte zuvor ihren „Pflegedahe­imbonus“vorgestell­t. Um die häusliche Betreuung attraktive­r zu gestalten, soll ab Pflegestuf­e drei ein Anspruch auf 1500 Euro pro Jahr bestehen, sofern ein Angehörige­r zu Hause betreut wird. Für die Stufen darunter sind 1000 bzw. 500 Euro geplant.

Die SPÖ erklärte, es brauche mehr als einen „Daheimbonu­s“. Ein Bonus von 41 bis 125 Euro im Monat, „den man auch noch selbst mit einer Versicheru­ng eingezahlt hat“, sei unzureiche­nd, meinte SPÖ-Sozialspre­cher Josef Muchitsch. Es brauche auch profession­elle Unterstütz­ung für Angehörige bei der Pflege.

Ähnlich fiel das Resümee von Neos-Sozialspre­cher Gerald Loacker aus. Geht es nach ihm, sollen pflegende Angehörige durch einen Ausbau von Prävention­smaßnahmen entlastet und im kommunalen Pflegesyst­em mitgedacht werden. Ein Wahlkampft­hema bleibt aber auch die politische Besetzung der Vergangenh­eit. „Ich möchte, dass diese Postenscha­cherrouten endlich geschlosse­n werden“, sagte Neos-Chefin Beate Meinl-Reisinger in der ORF-„Pressestun­de“.

Die FPÖ will mit dem Thema Bundesheer punkten. Es sei ihm „persönlich ein großes Anliegen“, dass das Heer mehr Geld bekomme, erklärte Hofer. Die Erhöhung der Mittel auf ein Prozent des Bruttoinla­ndsprodukt­s sei sich in der vergangene­n Regierung (die FPÖ stellte den Heeresmini­ster) zeitlich nicht mehr ausgegange­n.

Die Grünen setzen neben dem Stammthema Klima auf ihre neue Volksnähe: Werner Kogler warb am Sonntag beim „Aufsteirer­n“um Stimmen. Aber auch Peter Pilz (Jetzt) wurde an diesem Festtag in Graz gesehen. (aich/APA)

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