Volleyball-EM: Hoffen auf den Turnaround
Österreich träumt von Sieg gegen Deutschland.
Die Euphorie und die Vorfreude auf die erstmals auf sportlichem Weg erreichte EMTeilnahme ist bei Österreichs Volleyballnationalteam der Ernüchterung gewichen. War das 0:3 zum Auftakt gegen das Kogastgeberteam Belgien noch zu erwarten, war das 1:3 am Samstag gegen die Slowakei wenig erbaulich. Heute (17.30 Uhr, live auf ORF Sport Plus) trifft man auf Deutschland, das seine beiden ersten Spiele ebenfalls verloren hat. „Ich denke, dass wir zur falschen Zeit auf Deutschland treffen“, meinte ÖVV-Coach Michael Warm.
Er kennt seine Landsleute freilich gut und weiß, dass die Deutschen nun eine Reaktion zeigen wollen. „Wir fahren jetzt nach Antwerpen und wollen den ersten Sieg“, sagte Deutschlands Bundestrainer Andrea Giani. „Die EM ist ein langes Turnier und wir sind noch nicht fertig.“Der Vizeeuropameister von 2017 darf darauf verweisen, mit Serbien (0:3) und Belgien (2:3) in Gruppe B gegen die übrigen beiden Semifinalisten von vor zwei Jahren bereits gespielt zu haben. Teamchef Warm muss aber ohnehin den Fokus auf seine Mannschaft richten. So erfreulich und verdient der erste EM-Satzgewinn nach den Nullnummern bei den Heimtitelkämpfen 1999 und 2011 war, so bitter war der danach erfolgte Leistungseinbruch.
Wie gegen die Belgier im zweiten, nur knapp verlorenen Satz, konnte lediglich über einen Durchgang ein gutes Niveau abgerufen werden. Thomas Zass ist als einziger der ÖVV-Equipe mit EM-Erfahrung nach Belgien gereist, der Tiroler kann die Lage ob seiner Erfahrung gut einschätzen. „Die Gegner sind uns körperlich ein bisschen und auch von der Erfahrung her bei so Großereignissen überlegen. Wir müssen jedes Spiel 100 Prozent reingehen, auch Risiko nehmen, an unserem Limit spielen. Dann werden wir vielleicht auch mal ein Spiel gewinnen.“(red/ag.)