Ein Schützenfest in Hütteldorf
Bundesliga. Rapid schoss Schlusslicht Admira mit 5:0 ab und feierte den zweiten Sieg in Folge. Die Südstädter zeigten sich beim Debüt von Klaus Schmidt nur in der ersten Halbzeit verbessert.
Mit dem Derbysieg sind in Hütteldorf wieder zarte Hoffnungen erwacht, am Sonntag hat Rapid diese mit einem Schützenfest gegen die Admira bestätigt. Die Fans im Allianz Stadion bejubelten Treffer von Philipp Schobesberger (45+2.), Mateo Barac´ (54.), Maximilian Ullmann (64.), Aliou Badji (65.) und Dejan Ljubicic (81.) und am Ende einen völlig ungefährdeten 5:0-Kantersieg gegen das Schlusslicht – der höchste RapidSieg seit Dezember 2017. Auf Seiten der Südstädter blieb der Trainereffekt indes am Ende aus, vielmehr erlebte Klaus Schmidt ein völlig verpatztes Debüt.
Dabei zeigte sich die Admira im ersten Pflichtspiel unter dem neuen Trainer vor der Pause defensiv verbessert, machte Rapid mit bissiger, harter Gegenwehr das Leben schwer. Dietmar Kühbauer hatte im Vergleich zum Derbysieg vor der Länderspielpause Christoph Knasmüllner anstelle Thomas Murgs (Zahn-OP) aufgeboten, auch Youngster Dalibor Velimirovic musste trotz gelungener Premiere auf der Bank Platz nehmen. Der 18-Jährige hatte zuletzt beim U19-Nationalteam geweilt, wie der Rapid-Coach vor der Partie begründete.
Rapid war spielbestimmend, mühte sich aber, echte Chancen zu kreieren. Rechtzeitig vor dem Pausenpfiff aber war dann Schobesberger bei einer schlechten Tormannabwehr zur Stelle und erlöste den grün-weißen Anhang. Ganz anders in der zweiten Halbzeit: Über die Flügel rissen die Hütteldorfer konsequent Risse in die Abwehr der Gäste, die mit Fortdauer der Partie schließlich völlig auseinanderbrach. Von vielen Chancen wurden vier auch genutzt: Barac´ erhöhte per Kopf, ein Doppelschlag von Ullmann und Badji beseitigte die letzten Zweifel, ehe Ljubicic den Schlusspunkt setzte.
Offensiv wurde die Admira, bei der Rückkehrer Jimmy Hoffer gegen seinen Ex-Klub eingewechselt wurde, ohnehin nie gefährlich: Rapid-Torhüter Tobias Knoflach verbrachte ohne einen einzigen Schuss auf seinen Kasten einen ruhigen Nachmittag. Stammkeeper Richard Strebinger steht nach seiner erfolgreichen Herz-OP zwar bereits wieder im Mannschaftstraining, vertagte in Absprache mit den Ärzten jedoch sein Comeback auf nächste Woche.
Altach feierte gegen St. Pölten sechs Tore und den zweiten Saisonsieg. Mergim¨ Berisha (28., 76./Elfmeter), Luan (30./Eigentor), Emanuel Schreiner (33., 92.) und Florian Jamnig (61.) schossen die Vorarlberger zum 6:0-Erfolg.
Der Lask hat mit dem 2:0-Sieg gegen Sturm Graz einen direkten Konkurrenten im Rennen um den zweiten Platz hinter Salzburg in die Schranken gewiesen. Die Linzer waren das aktivere Team und sowohl in puncto Ballbesitz (60,6 Prozent) als auch Schüsse aufs Tor (7:1), gewonnene Zweikämpfe (53,9 Prozent) sowie der Passquote (75,4 Prozent/56,2 bei Sturm) besser. „Es war eine sehr reife Leistung“, attestierte Trainer Valerien´ Ismael¨ nach der gelungenen Generalprobe für den EuropaLeague-Auftakt vor Heimpublikum gegen Rosenborg Trondheim am kommenden Donnerstag. „Wir haben in Graz fast nichts zugelassen, das zeugt von Stärke“, resümierte Abwehrchef Gernot Trauner.
Mit fünf Siegen bei einem Remis und einer Niederlage stehen die Oberösterreicher unter Ismael¨ nach sieben Runden punktemäßig genauso da wie vergangenes Jahr unter dem nach Wolfsburg abgewanderten Oliver Glasner. Nimmt man das Torverhältnis hinzu (11:3 gegenüber 10:5) sind sie gar besser unterwegs. „Es sind schöne Momente, die wir momentan mit dem Lask erleben“, betonte der LaskTrainer. Mit saisonübergreifend fünf Auswärtssiegen in Folge stellten die Athletiker zudem einen Vereinsrekord auf.
Diese Erfolgswelle soll nun im Europacup fortgesetzt werden, wieder warte eine Partie, von der man als Kind geträumt habe, wie die Spieler betonen.
Defensivmann Philipp Wiesinger rechnet sich gegen die Norweger Chancen aus: „Wir haben in der Champions-League-Quali gesehen, dass wir in Europa mithalten können, wenn wir unsere Basics abrufen. Rosenborg war oft in der Champions League und Europa League vertreten, wir nehmen die Außenseiterrolle gern an.“(red)