Faßmann „mehr als nur bereit“
Schule. Die ÖVP will in Bildungsfragen dort, wo Türkis-Blau endete, weitermachen – und zwar mit Heinz Faßmann und einer Bildungspflicht.
Ein paar Hürden gilt es mit der Nationalratswahl und den Koalitionsverhandlungen zwar noch zu nehmen, aber prinzipiell könne er sich vorstellen, sagte ÖVP-Chef Sebastian Kurz am Donnerstag, das Amt des Bildungsministers neuerlich mit Heinz Faßmann zu besetzen. „Er hat ausgezeichnete Arbeit geleistet und ist mehr als nur bereit, die Arbeit fortzusetzen“, sagt Kurz.
In der Bildung soll offenbar dort, wo die türkis-blaue Regierung aufgehört hat, wieder angeknüpft werden. Das legen die 13 Maßnahmen zu den Themen Bildung, Forschung und Innovation nahe, die sich im türkisen Wahlprogramm befinden und am Donnerstag präsentiert wurden. Die wichtigste Frage im Schulsystem sei, wie Kurz sagte, „wie komme ich rein und wie komme ich raus“. In den ersten eineinhalb Jahren habe sich die türkis-blaue Regierung mit dem Schuleintritt beschäftigt. Es wurden die Sprachstandsfeststellung im Kindergarten reformiert und separate Deutschklassen geschaffen.
Künftig, so der ÖVP-Parteichef, solle es um den Schulaustritt gehen. Jugendliche sollen die Schule nicht automatisch nach ihrer neunjährigen Schulpflicht verlassen dürfen, sondern erst dann, wenn sie die nötigen Grundfertigkeiten im Lesen, Schreiben und Rechnen aufweisen und fit für den Arbeitsmarkt sind. Alles andere sei „ein Verbrechen“an den jungen Menschen und an der Gesellschaft. Ob diese Bildungspflicht erfüllt wird, könnte entweder durch eine Prüfung oder durch die Benotung festgestellt werden. Mit spätestens 18 endet sie automatisch. Die Forderung nach einer solchen Änderung befand sich schon im jüngsten Regierungsprogramm.
Tablets für die Schüler
Reaktiviert soll, wenn es nach der ÖVP geht, auch der Masterplan Digitalisierung werden, den Türkis-Blau nicht mehr umsetzen konnte. Die Schüler sollen mit Tablets ausgestattet werden. Finanziert wird das über die Schulbuchaktion. Zugleich müssten aber auch die Lehrmaterialien digitalisiert, die Lehrpläne überarbeitet werden und die Kommunikation zwischen Schülern und Lehrern beziehungsweise Eltern und Lehrern auf elektronischem Weg erfolgen. (j. n.)