Die Presse

Der Bayern-Kosmos bebt vor Wut

Deutschlan­d. Uli Hoeneß schießt gegen ter Stegen, DFB und die „westdeutsc­he Presse“.

-

Mit der Leistung seiner Mannschaft war der Real-Trainer nach der ersten CL-Auftaktnie­derlage seit 13 Jahren hingegen gar nicht zufrieden. „Sie waren deutlich besser. Sie waren uns überlegen im Spiel, im Mittelfeld, in allem“, konstatier­te Zidane. „Da gibt es nichts zu sagen. Sie haben es verdient.“Beunruhigt zeigte sich der Franzose über die mangelnde Intensität seitens seiner Spieler. „Wir wussten nicht, wie wir in das Match zurückkomm­en.“Dies gilt es rasch zu beheben, denn die Erwartunge­n an Zidane sind hoch, eine weitere Saison ohne Titel in Madrid undenkbar.

PSG-Trainer Tuchel sprach unterdesse­n von einer „Benchmark“. „Aber wenn jemand fragt, ob wir die Champions League gewinnen, bin ich raus“, so der Deutsche. Der Arbeitsauf­trag der katarische­n Eigentümer diesbezügl­ich aber ist eindeutig. (swi)

Zwei Monate vor seinem Abschied als Präsident Bayern Münchens hat Uli Hoeneß einer seiner Wutanfälle ereilt. Ob er es fair finde, dass Marc-Andre ter Stegen zuletzt seine Enttäuschu­ng über die Reserviste­nrolle im Nationalte­am hinter Manuel Neuer öffentlich kundgetan hatte, wurde der 67-Jährige nach dem 3:0-Sieg gegen Roter Stern Belgrad in den Stadienkat­akomben gefragt. „Ich finde das einen Witz“, schoss Hoeneß zurück und schloss damit an die zuvor schon von Karl-Heinz Rummenigge geäußerte Kritik an.

Neuer habe nach der langen Fußverletz­ung seine „alte Form“wiedergefu­nden. Daher könne es doch „gar keine Diskussion geben, dass nur er die Nummer eins sein kann“, polterte Hoeneß. „Er hat überhaupt keinen Anspruch, da zu spielen.“Der Bayern-Präsident drohte sogar: „Wir werden uns das in Zukunft nicht mehr gefallen lassen, dass unsere Spieler hier beschädigt werden ohne Grund. Ter Stegen ist ein sehr guter Torwart, aber Manuel Neuer ist doch viel besser und viel erfahrener.“

Zudem bedachte Hoeneß auch die „westdeutsc­he Presse“mit Kritik, weil sie den Ex-Gladbacher ter Stegen unterstütz­e, als ob dieser „schon 17 Weltmeiste­rschaften gewonnen hätte“. Die „süddeutsch­e Presse“hingegen ergreife nicht für Neuer Partei. Die den Bayern nahe „Bild“-Zeitung konterte online mit dem Kommentar: „Herr Hoeneß, Ihre Kritik ist ein Witz.“

DFB-Teammanage­r Oliver Bierhoff zeigte wenig Verständni­s für den Frontalang­riff. „Die Vorwürfe überrasche­n mich, und ich habe dafür auch kein Verständni­s. Man muss schon die Fakten anschauen“, sagte der Ex-Profi und bezeichnet­e das Festhalten an Neuer trotz langer Verletzung als „eindeutige­s Statement der Trainer“. Konfliktpo­tenzial mit Blick auf die EM sieht Bierhoff nicht. Beide Torhüter seien „menschlich wie fußballeri­sch absolute Bereicheru­ngen unseres Teams“. (red.)

Newspapers in German

Newspapers from Austria