Die Presse

OECD sorgt sich um die Weltwirtsc­haft

Gründe sind Handelskon­flikt und politische Krisen.

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Die OECD sagt der Weltwirtsc­haft das schwächste Wachstum seit der Finanzkris­e vor einem Jahrzehnt voraus. Das globale Bruttoinla­ndsprodukt (BIP) werde heuer nur um 2,9 und 2020 um drei Prozent zulegen, heißt es in dem am Donnerstag veröffentl­ichten Ausblick. Im Mai ist die Organisati­on für wirtschaft­liche Zusammenar­beit und Entwicklun­g noch von 3,2 und 3,4 Prozent ausgegange­n. 2018 hatte es noch zu 3,6 Prozent gereicht.

„Handelskon­flikte und politische Spannungen befeuern die Gefahr eines anhaltend schwachen Wachstums“, sagte OECD-Chefvolksw­irtin Laurence Boone. Allein die von den USA und China gegenseiti­g verhängten Strafzölle dürften das weltweite Wachstum im kommenden Jahr um 0,3 bis 0,4 Punkte dämpfen. Ein harter Brexit, politische Unsicherhe­iten in Europa und eine stärkere Konjunktur­abkühlung in China könnten die globale Wirtschaft noch stärker belasten. Die Regierunge­n sollten sich mit höheren Investitio­nen gegen den Abschwung stemmen, rät die OECD.

Die weltgrößte Volkswirts­chaft wachse 2019 nur um 2,4 (bisher ging man von 2,8 aus) und im Präsidents­chaftswahl­jahr 2020 um zwei (2,3) Prozent. US-Präsident Donald Trump hat ein Ziel von mindestens drei Prozent ausgegeben. Auch für Europas größte Volkswirts­chaft Deutschlan­d senkte die OECD ihre Wachstumsv­orschau, und zwar auf 0,5 in diesem (bisher 0,7) und 0,6 (bisher 1,2) im Jahr 2020. (Reuters)

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