Golfkrise: Neue Luftangriffe und Militärparaden
Saudis attackierten Houthis. Die drohen mit Vergeltung.
Die Lage rund um den Persischen Golf bleibt in höchstem Maße angespannt: Saudiarabien flog in der Nacht zum Freitag Luftangriffe gegen angebliche militärische Ziele der Houthis nahe der jemenitischen Hafenstadt Hodeidah, die Houthis sprachen von einer „schwerwiegenden Eskalation“. Ein hochrangiger iranischer Militär warnte: „Wenn die Amerikaner irgendwelche Verschwörungen gegen den Iran aushecken, werden wir vom Mittelmeer zum Roten Meer und dem Indischen Ozean darauf reagieren.“
Für den Sonntag sind in ganz Iran aus Anlass des 39. Jahrestags des Überfalls des irakischen Diktators Saddam Hussein auf die Islamische Republik, der den ersten Golfkrieg (1980-1988) mit einer Million Todesopfer auslöste, große Militärparaden geplant. Im Persischen Golf sollen mehr als 200 Schiffe der Seestreitkräfte, der Küstenwache und der Revolutionsgarden an einer Marineparade teilnehmen. Iranische Politiker und Militärs haben wiederholt vor einer Blockade der Straße von Hormuz gewarnt, falls Iran kein Öl mehr exportieren könne. Kuwait hat am Freitag die Sicherheitswarnstufe für seine Seehäfen und Ölanlagen erhöht.
Irans Außenminister Javad Zarif hat sich auf den Weg zur UNVollversammlung in New York gemacht, nachdem er endlich ein US-Einreisevisum erhalten hat. Zu Wochenbeginn soll Präsident Rohani folgen. Während im Weißen Haus das Sicherheitskabinett tagte, traten die US-Sanktionen gegen die iranische Nationalbank in Kraft. Die USA machen Iran für den Luftangriff auf die saudische Ölanlage Abqaiq vor einer Woche verantwortlich.
Die Houthis, die behaupten, sie hätten Abqaiq attackiert, drohen unterdessen mit Vergeltungsmaßnahmen für die jüngsten saudischen Luftangriffe auf Ziele nahe der Hafenstadt Hodeidah. Die Saudis haben dabei nach eigenen Angaben Houthi-Produktionsstätten für Sprengstoffboote und Seeminen zerstört. (Reuters)