Causa Chorherr: Ludwig bricht das Schwiegen
Wiener Bürgermeister verspricht Transparenz.
Wien. In der Causa um umstrittene Flächenwidmungen und Spenden an den gemeinnützigen Verein des ehemaligen grünen Planungssprechers Christoph Chorherr hat Wiens Bürgermeister Michael Ludwig am Freitag erstmals eine Stellungnahme abgegeben: „Selbstverständlich kooperieren die betroffenen Stellen des Magistrats in vollem Umfang mit den ermittelnden Behörden. Und zwar seit Beginn der Ermittlungen im Jahr 2017“, erklärte Ludwig der „Presse“.
Gleichzeitig griff er die Opposition an, die ihn in dieser Causa kritisiert hatte: „Dass ich prinzipiell für volle Transparenz in jeglicher Hinsicht bin, sollte nicht überraschen. Denn dort, wo die Opposition lediglich öffentlichkeitswirksam fordert und ankündigt, setze ich die notwendigen Schritte, um für Transparenz zu sorgen.“
Der grüne Bundessprecher Werner Kogler erklärte am Freitag im „Standard“-Chat: Dass der von Christoph Chorherr unterstützte Verein auch Spenden von Immobilienfirmen angenommen hat, sei ein „schwerer politischer Fehler“gewesen. Denn es müsse schon jeder Anschein vermieden werden. Gleichzeitig verwies Kogler darauf, dass die Anzeigen vor Jahren eingebracht worden seien. Nun würde ermittelt. Bei einigen Anzeigen seien die Ermittlungen aber bereits wieder eingestellt worden. „Im Unterschied zu anderen Parteien ist von Konzernen, Bautycoonen, Milliardärinnen, kein einziger Cent in Grüne Parteikassen geflossen“, erklärte Kogler.
Investor Tojner wehrt sich
Gleichzeitig hat der Unternehmer Michael Tojner am Freitag bekräftigt, dass er nicht an einen Verein Chorherrs gespendet hat. In den Akten würden sich keine Zuwendungen finden. Auch ein Zusammenhang mit dem von ihm initiierten Heumarkt-Projekt gebe es nicht, hieß es in einer Stellungnahme seines Rechtsanwalts Karl Liebenwein.