Österreicher gut auf Brexit vorbereitet
Die auf der Insel tätigen heimischen Firmen seien gering betroffen, so die WKO.
„Natürlich wird der Brexit einen wirtschaftlichen Schaden verursachen, die große Katastrophe ist er aber auch nicht.“So fasst Christian Kesberg, der österreichische Wirtschaftsdelegierte in London, vor Journalisten die Situation rund einen Monat vor dem geplanten Datum des EU-Austritts Großbritanniens zusammen. Wann und wie der Brexit erfolgen werde, könne er zwar genauso wenig sagen, wie sonst jemand. Klar sei aber, dass die österreichischen Firmen auf der Insel gut vorbereitet seien.
„Wir haben derzeit kaum mehr Anfragen, weil die alle schon beantwortet sind“, so Kesberg weiter. Und dabei habe sich ein den Umständen entsprechend erfreuliches Bild herauskristallisiert. So exportierten die heimischen Unternehmen zuletzt Waren im Wert von 4,2 Mrd. Euro nach Großbritannien. Die Töchter heimischer Unternehmen vor Ort erzielten in Summe aber sogar einen Umsatz von rund 18 Mrd. Euro – und das noch ohne die Handelsumsätze der OMV, die ebenfalls in die Milliarden gehen.
Das bedeute, dass die meisten heimischen Firmen schon in der Vergangenheit auf eigenständige Vertriebs- und Produktionstöchter auf der Insel geachtet haben. Und diese seien vom Brexit wesentlich geringer betroffen. Mitunter können sie sogar von der Schwächung des Pfund profitieren. Und auch bei den Exporten seien die größeren Unternehmen auf mögliche Veränderungen vorbereitet.
Sorgen machen Kesberg jene heimischen Firmen, „die nur sporadisch“nach Großbritannien liefern und auch sonst keine Erfahrung mit DrittlandExporten haben. Diese könnten nach einem Brexit vor Problemen stehen. (jaz)