Die Drau ist das Leitmotiv
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weit, da schau ma schnell rauf“, schlägt er zum Digestif vor. Warum uns seine Sternwarte auf der Almwanderung nicht aufgefallen ist, wird rasch klar. Auch wenn sie als Stahlrahmenkonstruktion ausgeführt ist, fügt sie sich ins Heuschoberensemble ein. „Außen ist sie mit Lärchenbrettern verkleidet, das Schindeldach lässt sich ganz aufkurbeln, drinnen findet der seriöse Astronom alles vor, was er für eine Nacht unter dem Sternenhimmel braucht.“Und weil das Angebot offensichtlich sehr gut ankommt, steht gleich daneben schon der zweite astronomische Heuschober, astronomisch Interessierten steht Sattlegger mit Rat und Tat zur Seite, zweimal wöchentlich gibt’s Führungen, ein Grund, auf der Emberger Alm zu übernachten. Nur eines ist zu beachten: Bei klarem Nachthimmel sind die Fensterläden der Gästezimmer zu schließen oder das Licht zu löschen.
Mit Kanadiern zur Sandbank
Der Drau unten im Tal macht das Licht gar nichts, im Gegenteil, funkelnd durch Felder und Auwälder fließend lockt sie mit stetiger Strömung. Beim Bahnhof Oberdrauburg wartet schon Steffen Steiner neben zwei Kanadiern darauf, uns in Schwimmwesten gewandet in die Geheimnisse des Flusswanderns einzuführen. Derer gibt’s nicht allzu viele, der Hintermann steuert, vorn wird angetrieben, die Hauptarbeit erledigt der Fluss, für sechs Kilometer in der Stunde Durchschnittsgeschwindigkeit sorgt allein die Drau. Da kann man genüsslich die Landschaft betrachten, das auf einem Felsen thronende Schloss Stein bestaunen und die Hänge des Jauken studieren. Ein kontemplatives Erlebnis, aus dem einen erst das Kommando zum Landen reißt, auch das geht locker auf einem der Sandstrände vonstatten.
Gleich dahinter wartet der Campingplatz am Waldbad, nur einer von vielen an den Ufern der Drau, man könnte also auch locker mehrere Tage am Fluss verbringen. Wir aber stärken uns nur am erstaunlich lukullischen Buffet und stechen wieder in See beziehungsweise, treiben wir zu einem solchen. In Kleblach wartet an einem Baggersee nämlich wieder ein Campingplatz – mit einer kaum bekannten Sportart: Fu-Go! Fussballgolf scheint zu boomen, jedenfalls in Nordeuropa, wieder so eine Nische, welche die Drautaler für ihren sanften Tourismus zu nutzen gedenken. An die vielen Radfahrer hat man ebenso gedacht, zumal jene, die sich elektrisch unterstützen lassen, Ladestationen gibt’s hier reichlich. Und hat man seinen Drahtesel vom im Pustertal beheimateten Verleiher Papin gemietet, findet man hier auch eine der unzähligen Servicestationen.
Und weil es eben anstrengender ist, die Drau rauf- als runterzupaddeln, steigen auch wir auf das Rad, retournieren werden wir es dann in der Radlerstation Sandhof, gleich neben dem Golfplatz daheim in Berg. Vorher machen wir aber noch einen Abstecher zum idyllischen Weissensee und, für Genießer sicher noch verlockender, zur Buschenschenke Hupfa. Den Hupfabrenner Hof bewirtschaftet, seit er aus dem Mur- ins Drautal geheiratet hat, Jakob Grasser mit seiner Familie. Dass der Weinbau schon vor 1000 Jahren urkundlich erwähnt wurde, aber bei seiner Ankunft nicht mehr existent war, hat den vinophilen Steirer nicht ruhen lassen, die Lage des Hofs am Südhang war jedenfalls bestens geeignet für den Wiederanbau. „Wir haben lang mit verschiedenen, vornehmlich frühreifen Sorten herumprobiert, haben momentan eine weiße Cuvee´ aus Primus, Solaris und Bianca, die ganz gut harmonieren. Aber ich bin ja eigentlich nur mehr Berater, Bauer und Jäger, den Wein macht jetzt die Nadja.“Und die Tochter hat das auch gelernt, den Weingarten schon vergrößert, „mehr geht leider nicht mehr, die Tiere brauchen schließlich auch was zu fressen“. Einerseits schade, der rote Regent ist rasch ausgetrunken, dabei könnte ihm längere Lagerzeit noch guttun. Andrerseits kommt dafür allerlei Köstliches aus eigener Produktion auf den Tisch, klassische Kärntner Würstel, sündhaftes Bratlfett, herrliche Aufstriche. Und dann steht da noch eine Edelkastanie neben der Buschenschenke, das heißt, auch die Maroni für den Weinherbst sind gesichert. Hotel, gute Küche, Modellflugwoche inkl. Vollpension und Flughafenbenützung, glocknerhof.at draupaddelweg.com Farhrradverleih und Unterkunft, radlerstation.at Geführte Bergwanderungen, Skikurse, drausport.at Sternwarte und Berggasthof, alpsat.at eigener Wein, buschenschenke-hupfa. at Die Reise erfolgte auf Einladung der Kärnten Werbung.