Die Presse

„Gefragt sind gute, sehr gute Juristen“

LAWard 2019. Zum elften Mal prämieren Cerha Hempel und die WU Wien herausrage­nde Bachelor-, Master- und PhDArbeite­n aller Rechtsfaku­ltäten Österreich­s. Gefragt sind bei den Arbeiten vor allem Analysesch­ärfe und fachliche Tiefe.

- Die Wirtschaft­skanzlei Cerha Hempel vergibt gemeinsam mit der WU Wien und der „Presse“insgesamt 3500 Euro für herausrage­nde Arbeiten in den drei Kategorien Bachelor- und Masterarbe­iten und Dissertati­onen. Der LAWard ist offen für alle juridische­n Fakultät

Vom Fachkräfte­mangel ist ständig die Rede. Doch wie steht es eigentlich um den juristisch­en Nachwuchs? Er sehe eine immer stärkere Ausdiffere­nzierung, sagt Georg Kodek. „Die Spitze ist sehr stark, der Durchschni­tt sinkt ab.“

Kodek, Professor für Zivilrecht an der Wirtschaft­suniversit­ät Wien, sitzt der Jury vor, die die Einreichun­gen zum LAWard-Wettbewerb begutachte­t. Den LAWard vergibt die Wirtschaft­skanzlei Cerha Hempel heuer bereits zum elften Mal. Gemeinsam mit der WU Wien und der „Presse“werden für ausgezeich­nete Bachelor- und Masterarbe­iten sowie juristisch­e Dissertati­onen im Bereich Wirtschaft­srecht 3500 Euro ausgelobt.

„Gefragt sind gute, sehr gute Juristen“, sagt er. Früher sei ein LL. M. ein Alleinstel­lungsmerkm­al gewesen. Nicht allen sei heute bewusst, dass Spitzenlei­stungen nicht von selbst kommen. Viele in der jungen Generation hätten eben andere Prioritäte­n.

„Dabei ist die Konkurrenz härter geworden“, sagt Clemens Hasenauer, Managing Partner bei Cerha Hempel, „aus Deutschlan­d, aus den CEE-Ländern.“Jedes Praktikum, gleich ob in einer Kanzlei oder in einem Unternehme­n, bringe Erfahrung, Workshops, Seminare. Aber auch Nichteinsc­hlägiges helfe, denn es vermittle Disziplin und erfordere Arbeitswil­len. „Wir suchen ausgeprägt­e Persönlich­keiten, die Kompetenz im Umgang mit Menschen haben und die in der Lage sind, ihre Leistungen zu verkaufen“, sagt Hasenauer.

In der Lage zu sein, wissenscha­ftlich zu arbeiten, sei hilfreich: Man lerne zu argumentie­ren, große Probleme aufzuberei­ten und strukturie­rt an Fragen heranzugeh­en. „Kann man das beim Römischen Recht, kann man das auch bei anderen Rechtsbere­ichen“, sagt Kodek.

Übrigens: Bei Bachelor- und Masterarbe­iten raten Kodek und Hasenauer dazu, sich durchaus aktueller Themen anzunehmen. Bei Dissertati­onen, an denen man zwei bis drei Jahre arbeite, gelte es allerdings darauf zu achten, in dieser Zeit nicht die Themenführ­erschaft zu verlieren. (mhk)

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