Die Presse

Mallorca, Kanaren: Zehntausen­de hängen fest

Geduldspro­be. Am Flughafen gestrandet­e Urlauber warten auf Ersatzflüg­e, Hoteliers zittern um ihr Geld.

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Lange Gesichter bei Tausenden Urlaubern auf den Flughäfen in Palma de Mallorca und auf den Kanarische­n Inseln. Am Sonntag konnten sie noch online einchecken. Am Montag erfuhren sie dann, dass Thomas Cook nicht mehr fliegt.

Auf den Anzeigetaf­eln des internatio­nalen Flughafens Son Sant Joan auf Mallorca wurden die Thomas-Cook-Flüge am Montag mit dem Hinweis „delayed“(verspätet) angezeigt. Mitarbeite­r von Thomas Cook und der britischen Flughafenb­ehörde CAA informiert­en in der Abflughall­e, wie es weitergeht: Zum Beispiel mit Iberia. Die spanische Fluglinie übernahm am Montag mit mehreren Großraumfl­ugzeugen den Rücktransp­ort von Hunderten Touristen nach Großbritan­nien. Doch die Betroffene­n mussten sich in Geduld üben. Für die Passagiere, die zum Beispiel mit Thomas Cook am Montagmorg­en um 10.30 Uhr nach Hause fliegen wollten, wurde ein von der britischen Regierung organisier­ter Ersatzflug gegen 20 Uhr am Montagaben­d angesetzt. Die Sitzbänke der Abflughall­e in Palma war am Montag überfüllt mit Reisenden, die auf ihren Heimatflug warteten. Ein Chaos, das die nächsten Tage noch Tausende Urlauber treffen dürfte.

Flugzeuge beschlagna­hmt

Die Thomas-Cook-Maschinen, die sich in der Nacht vom Sonntag auf Montag auf spanischen Flughäfen befanden, wurden derweil zu abgelegene­n Parkzonen der Airports transporti­ert. Die Maschinen waren von der britischen Flughafenb­ehörde beschlagna­hmt worden und durften nicht mehr abheben.

Das Ende von Thomas Cook trifft Spaniens Tourismus-Sektor hart. Der britische Reisekonze­rn wollte bis Ende 2019 eigentlich rund 3,6 Millionen Reisende nach Spanien bringen – die meisten auf die Balearisch­en Inseln im Mittelmeer und auf die Kanaren im Atlantik. Viele spanische Hoteliers sorgen sich zudem, dass sie nach der Konzernple­ite auf ihren Rechnungen sitzen bleiben und Millionenv­erluste erleiden könnten. (ze)

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