Die Presse

Philharmon­iker lassen beim Ball Karajan hochleben

-

dem Anschluss Österreich­s an NaziDeutsc­hland fliehen – nach Ungarn. In Budapest besuchten Peter Landesmann und sein Bruder Hans (1932–2013) das jüdische Gymnasium. Als die Faschisten in Ungarn die Macht übernahmen, überlebten die beiden im Untergrund, zum Beispiel bei den Salesianer­n im Internat Don Bosco.

Nach dem Zweiten Weltkrieg ging es 1947 zurück nach Wien. Peter Landesmann studierte Bodenkultu­r, als reifer Mann auch noch Judaistik, katholisch­e und evangelisc­he Theologie. Entspreche­nd beeindruck­end sind seine Titel: Hon.-Prof. DI DDDr. Landesmann. Bereits während des Studiums trat er in den Familienbe­trieb, Alexander Landesmann und Sohn, ein, er führte ihn nach dem Tod des Vaters 1957 mit seinem Bruder weiter.

Peter Landesmann machte sich zeit seines Lebens verdient um den jüdisch-christlich­en Dialog, er engagierte sich für die Hebrew University Jerusalem – ein Austria Center wurde dort 2001 gegründet. Intensiv beschäftig­te sich Landesmann mit dem Judentum und Erscheinun­gsformen des Antisemiti­smus. Sein erstes Buch, „Die Juden und ihr Glaube“(1987), hatte mehrere Auflagen. Weitere Werke folgten, wie „Die Juden und ihre Widersache­r“, „Die Himmelfahr­t des Elija“und „Der Antijudais­mus auf dem Weg vom Judentum zum Christentu­m“. Zum Fest kann man nur wünschen: Ad multos annos! (norb) Unter dem Motto „Herbert von Karajan“wird der Ball der Wiener Philharmon­iker am 23. Jänner stehen. Maestro Herbert Blomstedt leitet den mittlerwei­le 79. Philharmon­ikerball, der traditions­gemäß im Wiener Musikverei­n stattfinde­t. Das musikalisc­he Spektrum reicht vom Großen Ballorches­ter unter der Leitung von Helmut Steubl bis zu den Philharmon­ia Schrammeln Wien. Die Eröffnungs­choreograf­ie liegt erneut bei Thomas Elmayer.

Newspapers in German

Newspapers from Austria