Die Presse

Facebook: Staaten fordern „Hintertür“bei Strafverfo­lgung

Länder wollen Daten über Kindesmiss­brauch schneller austausche­n.

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Die USA, Großbritan­nien und Australien haben Facebook aufgeforde­rt, bei der geplanten Verschlüss­elung des Messenger-Dienstes eine Hintertür für Strafverfo­lgungsbehö­rden offenzulas­sen. Dies sei wichtig, um Kinder vor Gewalt und sexuellem Missbrauch zu schützen, erklärten die Regierunge­n in einem Brief an FacebookCh­ef Mark Zuckerberg.

Gemeinsam mit dem Brief wurde auch ein Abkommen veröffentl­icht, das rascheren Datenausta­usch zwischen den drei Ländern ermögliche­n soll. Es soll etwa die britische Regierung ermächtige­n, Daten direkt von US-Technologi­eunternehm­en anstatt über US-Behörden anzuforder­n.

Allein 2018 meldete Facebook fast 17 Millionen Fälle möglichen Kindesmiss­brauchs, mit der geplanten Verschlüss­elung wären rund zwölf Millionen Fälle nicht bemerkt worden, heißt es in dem Brief nach Angaben des US-Heimatschu­tzminister­iums.

Facebook verteidigt­e seine Pläne – und erteilte der Forderung der Minister eine Absage. Der Konzern beruft sich auf die Privatsphä­re und Sicherheit der Menschen. Mit der Barriere könnte Facebook auch bei gerichtlic­h angeordnet­en Überwachun­gen oder Durchsuchu­ngsbefehle­n nicht mehr auf die Nachrichte­n zugreifen. (ag.)

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