Zu geringe Dosis verschrieben
Medikamente werden oft übervorsichtig gegeben.
Zur Behandlung von Herzinsuffizienz kommen verschiedene Medikamentengruppen wie ACE-Hemmer oder Betablocker zum Einsatz, für die es klare Richtlinien zur Dosierung gibt. Eine Studie der Med-Uni Wien und der Österreichischen Kardiologischen Gesellschaft zeigte anhand von über 3700 Patientendaten, dass ambulant behandelte Personen oft zu niedrige Dosierungen verschrieben bekommen. Im Beobachtungszeitraum von einem Jahr lagen die meisten unterhalb der therapeutisch optimalen Dosis ( Annals of Internal Medicine, 1. 10.). „Wir orten in der KollegInnenschaft eine unbewusste Angst vor Überdosierung und vor Nebenwirkungen. Diese ist besonders ausgeprägt, je höher die Zieldosis eines Medikamentes ist“, sagt Martin Hülsmann, Med-Uni Wien. Die Forscher vermuten, dass diese Übervorsichtigkeit auch andere Fachbereiche betreffen könnte. (vers)