Nordkorea schließt weitere Gespräche aus
KP-Regime bezeichnet jüngste Atomverhandlungen als „gescheitert“. USA zeigen sich optimistischer.
Nordkorea schließt weitere Verhandlungen mit den USA über sein Atomwaffenprogramm vorerst aus. Einen Tag nach der Beendigung der acht Stunden dauernden Arbeitsgespräche zwischen beiden Seiten in Schweden warf das nordkoreanische Außenministerium den USA am Sonntag eine „feindselige Politik“vor. Die Gespräche seien gescheitert, gab das stalinistische Regime in Pjöngjang bekannt. Das US-Außenministerium sprach zuvor hingegen von „guten Verhandlungen“, die in zwei Wochen fortgesetzt werden sollten.
Es waren die ersten Atomgespräche seit einem Gipfeltreffen zwischen US-Präsident Donald Trump und Machthaber Kim Jong-un im Februar in Vietnam. Dieses war unter anderem an Fragen der atomaren Abrüstung Nordkoreas sowie Sanktionserleichterungen für das isolierte Land gescheitert. Trump und Kim hatten die neuen Verhandlungen auf Arbeitsebene Ende Juni bei einem Treffen an der innerkoreanischen Grenze vereinbart.
„Wir brauchen Ausdauer“
Die USA und Nordkorea könnten nicht an einem Tag „70 Jahre Krieg und Feindseligkeit auf der koreanischen Halbinsel“beseitigen, erklärte das US-Außenministerium am Wochenende. Um eine Lösung für die gewichtigen Themen zu finden, brauchten beide Seiten „Entschlossenheit und Ausdauer“.
Nach Einschätzung des Nordkorea-Experten Chad O’Carroll von der Korea Risk Group ist das Treffen in Stockholm an völlig gegensätzlichen Erwartungshaltungen gescheitert. Die Nordkoreaner hätten große Zugeständnisse der USA erwartet. Die US-Delegation habe aber vor weitreichenden Konzessionen erst Fortschritte bei der Abrüstung Nordkoreas sicherstellen wollen.
Das nordkoreanische Militär hatte zuletzt mehrere Kurzund Mittelstreckenraketen getestet. (APA/DPA)