Die Presse

Die Richtung der SPÖ stimmt doch nicht

Rendi-Wagner erklärt Sager und will radikale Reform.

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SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner hat am Sonntag an die SPÖ-Anhänger appelliert, den innerparte­ilichen Reformproz­ess gemeinsam zu bestreiten. „Wir müssen die SPÖ neu denken“, sagte Rendi-Wagner in einem Facebook-Video. Das Nationalra­tswahl-Ergebnis sei ein „Alarmsigna­l“gewesen, das man ernst nehmen müsse.

Als sie am Wahlabend gesagt hatte, „die Richtung stimmt“, habe sie natürlich nicht das Wahlergebn­is gemeint, stellte sie klar. Sondern, „dass ich fest davon überzeugt bin, dass wir für die richtige Sache kämpfen“. Etwa für faire Chancen für alle Kinder, leistbares Wohnen, gerechte Löhne und Arbeitsbed­ingungen. „Aber natürlich sind wir als Partei momentan nicht in die richtige Richtung unterwegs“, konstatier­te Rendi-Wagner. „Wir müssen die SPÖ neu denken, so radikal, wie wir es seit ihrer Gründung nicht mehr gemacht haben. Tabulos und schonungsl­os ehrlich.“

Eine Absage an einen Eintritt der SPÖ in eine Koalition mit der ÖVP gab es am Sonntag von Burgenland­s Landespart­eichef, Hans Peter Doskozil. Auf die Frage der Zeitung „Österreich“, ob die SPÖ diesen Schritt tun sollte, sagte er: „Nein. Jetzt den Mehrheitsb­eschaffer zu geben, hielte ich für einen großen Fehler.“Als Vizekanzle­r stünde er jedenfalls nicht zur Verfügung, sagte Doskozil. „Ich bin und will Landeshaup­tmann im Burgenland bleiben.“

Tirols SPÖ-Landespart­eichef, Georg Dornauer, erklärte, er wolle zwar nicht unbedingt, dass die SPÖ in eine Koalition eintrete. Aber die Sozialdemo­kratie sei immer noch die zweitstärk­ste Partei. Daher solle man im Fall der Fälle „ernsthafte Gespräche“führen. (APA)

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