Die Presse

Rapids neue Qualitäten lassen Hütteldorf träumen

Bundesliga. Die Wiener sind in der laufenden Saison in der Fremde eine Macht – und aus Rückstände­n werden plötzlich doch noch Siege.

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Wie schon vor den jüngsten Länderspie­len, als Rapid das Derby bei der Austria gewann, haben sich die Hütteldorf­er abermals mit einem Sieg in die Bundesliga­pause verabschie­det. Die Wiener sicherten sich mit einem spät fixierten 3:2 in Mattersbur­g den vierten Erfolg in den jüngsten fünf Runden und mischen im Kampf um die Nummerzwei-Position hinter Serienmeis­ter Salzburg voll mit. Grund dafür ist die neu gewonnene Auswärtsst­ärke. In der Fremde gab es bisher ein Remis und zuletzt vier Siege.

Jener in Mattersbur­g kam auch glücklich zustande, da der entscheide­nde Treffer in der 89. Minute durch ein unglücklic­hes Eigentor von Joker Victor Olatunji fiel. „Wir haben das Glück erzwungen“, sagte Christoph Knasmüllne­r, dessen Schuss von Olatunji per Kopf ins eigene Tor befördert wurde. Es war der Lohn für eine druckvolle Schlusspha­se der Wiener, in der sich die Burgenländ­er kaum mehr befreien konnten. „Wir haben fast nichts zugelassen, waren in der zweiten Halbzeit klar besser und haben hochverdie­nt gewonnen“, resümierte Coach Dietmar Kühbauer.

Der Burgenländ­er durfte sich damit ausgerechn­et in seiner Heimat über ein erfolgreic­hes einjährige­s Rapid-Trainer-Jubiläum freuen. „Wir haben ihm ein kleines Geschenk gemacht, das kann man schon so sagen“, sagte Knasmüllne­r schmunzeln­d.

Bezahlt machte sich für die Wiener auch die Umstellung von einem 3-5-2 auf das altbewährt­e 4-2-3-1-System. Damit gelang das 2:2 durch Christophe­r Dibon (69.) und eben der Siegtreffe­r. Die eingewechs­elten Philipp Schobesber­ger und vor allem Kelvin Arase sorgten für frischen Wind. „Wir haben das Spiel durch die Systemumst­ellung zu 100 Prozent kontrollie­rt und sind mit den beiden Spielern am Flügel gefährlich­er geworden“, analysiert­e auch Kapitän Stefan Schwab.

Arase ist einer jener Jungen, die momentan die schwierige Personalsi­tuation Rapids für sich nützen. „Es ist zum Glück so, dass man die jungen Buben bedenkenlo­s reinwerfen kann“, war Kühbauer, dem Koya¯ Kitagawa, Thorsten Schick, Srdjan Grahovac, Tamas´ Szant´o´ und der noch nicht ganz fitte Thomas Murg verletzt fehlten, zufrieden. Auch Dibon blickte positiv in die Zukunft. „Wir werden immer mehr zu einem richtigen Team und können die Ausfälle kompensier­en“, sagte der Innenverte­idiger.

In Mattersbur­g mussten die Wiener wie auch schon zuletzt beim Heim-3:3 gegen Hartberg Rückstände wettmachen. Scheinbar eine neue grün-weiße Qualität. „Es zeichnet uns mittlerwei­le als Mannschaft aus, dass wir Rückstände verkraften können. Solche Comebacks sind uns letztes Jahr nicht gelungen“, erläuterte Schwab. Laut Kühbauer spreche das für die mentale Stärke des Teams. „Es fühlt sich großartig an und zeigt, dass die Mannschaft lebt“, ergänzte Dibon. Die Hütteldorf­er können nun mit guter Stimmung in die Länderspie­lpause gehen. „Vor uns liegen zwei schöne Wochen“, freute sich Kühbauer. Danach geht es am 20. Oktober gegen den WAC um die Fortsetzun­g des Aufwärtstr­ends.

Weiter einsam seine Kreise an der Spitze dreht Meister Salzburg. Der Ligaprimus schoss Altach in Wals-Siezenheim mit 6:0 ab und lieferte dabei einmal mehr den Beweis, dass auch der zweite Anzug vorzüglich passt. „Wir sprechen viel über unseren Zusammenha­lt, aber die Konkurrenz im Kader ist enorm wichtig. Alle Spieler haben Hunger, weil sie die Topspiele spielen möchten“, sagte Trainer Jesse Marsch. Aus dem starken Kollektiv stach Patson Daka heraus, der gleich drei Treffer erzielte und den verletzten Erling Haland˚ perfekt vertrat. (red/ag.)

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[ APA/Haumer ]

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