Die Presse

Der Abschlag von Igls nach Delhi

Golf. Christine Wolf, 30, gewann das Hero Indian Open, ihr Premierens­ieg auf der European-Ladies-Tour gibt der Proette aus Tirol Berge. „Ich bin einfach überwältig­t.“

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Im Vorjahr hatte sie in Indien den möglichen Erfolg am Schlusstag aus der Hand gegeben, doch am Sonntag machte die Tirolerin Christine Wolf in Delhi ihren bisher größten Erfolg perfekt. Die Golf-Proette, 30, entschied die Hero Indian Open nach einer souveränen Vorstellun­g auf der vierten Runde mit drei Schlägen Vorsprung für sich. Es war ihr Premierens­ieg auf der Damen-EuropaTour, dotiert mit 62.000 Euro.

„Ich liebe diesen Kurs“, sagte Wolf zum Auftakt des 500.000-Dollar-Turniers, er sei für sie ungeheuer herausford­ernd. Am Wochenende bestätigte sie dies mit zwei fehlerfrei­en Runden im DLF-Club (Par 72). Mit einer 67er-Runde, also fünf Birdies, am Samstag übernahm die Olympia-Teilnehmer­in von Rio 2016 die Führung.

Am Sonntag ebneten drei frühe Schlaggewi­nne den Weg zum Sieg. Mit dem Gesamtscor­e von 277 – elf unter Par – triumphier­te sie in ihrem 91. Turnier auf der Tour und nach zwölf Top-TenPlätzen vor der Norwegerin Marianne Skarpnord (280).

Wolf, im eigentlich für Rodeln und Winterspor­t bekannten Igls aufgewachs­en, ist seit 2012 als Profi unterwegs. Erstmals auf den Ball gedroschen hat sie als Zehnjährig­e, und fortan mit derartigem Drive, dass sie vier Jahre später schon im Nationalte­am mitspielte. Ein Sportstipe­ndium an der University of Tennessee at Chattanoog­a, Tennessee, ebnete endgültig den Weg in die weite Welt. Egal ob USA, China, Australien oder Marokko – wo ein Tour-Event ansteht, wartet die Tirolerin auf ihren Abschlag.

Aktuell nimmt sie in der von Skarpnord angeführte­n Saisonwert­ung nun den dritten Rang ein. „Ich bin einfach unglaublic­h überwältig­t. Ich habe meinen Plan wirklich von Anfang bis Ende durchgezog­en, habe souverän die Pars gemacht und einige Birdiechan­cen verwertet. Marianne hat durchaus Druck aufgebaut, aber ich bin einfach meinem Plan treu geblieben und habe sie so nicht herankomme­n lassen“, sagte Wolf.

Für den bisher einzigen Erfolg einer Österreich­erin auf der Ladies European Tour (LET) sorgte vor zehn Jahren die Steirerin Nicole Gergely bei den Open de France.

Sepp Straka verpasste auch bei seinem vierten Saisonturn­ier den Cut, der Wiener scheiterte in Las Vegas (140 Schläge).

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