Die Presse

Haftstrafe für Kärntner Grünen

Ex-Grünen-Chef hatte Iraker illegal über Grenze gebracht.

-

Udine/Klagenfurt. Matthias Köchl, der ehemalige Chef der Kärntner Grünen und frühere Nationalra­tsabgeordn­ete, hat in Italien wegen „Begünstigu­ng illegaler Migration“doch nicht wie von ihm angegeben nur eine bedingte Geldstrafe, sondern auch eine bedingte Haft in Höhe von acht Monaten bekommen. Köchls Anwalt Massimo Forni bestätigte der Austria Presse Agentur am Dienstag italienisc­he Medienberi­chte über die Einigung mit dem Gericht.

Die bedingte Geldstrafe wurde mit 10.000 Euro angesetzt. Dank der Einigung mit dem Gericht wurde Matthias Köchl eine Strafmilde­rung gewährt. Die Mindeststr­afe für das Vergehen der Begünstigu­ng illegaler Migration, liegt bei einem Jahr Haft.

Matthias Köchl war im Februar festgenomm­en worden, weil er einen Iraker ohne gültige Papiere von Österreich nach Italien gebracht hatte. Der Politiker sprach von einem Autostoppe­r, dessen Pass er nicht kontrollie­rt habe. Der Iraker sagte laut den Medienberi­chten dagegen aus, Köchl in einem Cafe´ in Villach getroffen zu haben. Er habe ihn gebeten, ihn nach Italien zu begleiten, wo er einen Asylantrag einreichen wollte. Bezahlt habe er Köchl für die Reise nach Italien nichts.

Wegen der Angelegenh­eit trat Matthias Köchl als Landesspre­cher der Kärntner Grünen zurück. Bei der Landespart­ei der Kärntner Grünen ist er aber nach wie vor Mitglied.

Darf bei Grünen bleiben

Für die Partei ist ein Ausschluss ihres früheren Landespart­eivorsitze­nden kein Thema. Matthias Köchl habe sich, wie das nach italienisc­hem Recht möglich ist, mit dem Gericht geeinigt, sagte Grünen-Landesspre­cherin Olga Voglauer. „Er hat sich nach österreich­ischem Recht nichts zuschulden kommen lassen. Er hat sich auch aus allen Funktionen zurückgezo­gen, damit ist das für uns erledigt.“

Newspapers in German

Newspapers from Austria