Die Presse

Treibhausg­ase: NGOs klagen die Regierung

Greenpeace und Ökobüro wollen Maßnahmen zum Klimaschut­z erzwingen.

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Österreich hat laut Klimaschut­zbericht 2017 die EUHöchstwe­rte an Treibhausg­asemission­en (THG) um rund 2,1 Millionen Tonnen überschrit­ten. Laut Klimaschut­z- sowie Finanzausg­leichsgese­tz wären nach Bekanntwer­den im Jänner binnen sechs Monaten Sofortmaßn­ahmen zu veranlasse­n gewesen, was laut Greenpeace und Ökobüro nicht geschehen sei. Dies wollen sie nun einklagen, hieß es am Dienstag.

Der Antrag wird an die Ressortche­fs etlicher Ministerie­n, von Umwelt bis Finanz, und an die Bundeskanz­lerin ergehen. „Österreich hat ein Klimaschut­zgesetz, um sicherzust­ellen, dass die Treibhausg­ase konsequent sinken. Die Politik kann nicht einfach ihre eigenen Regeln brechen, nur weil sie unbequem sind“, sagte Jasmin Duregger von Greenpeace.

2017 gab es eine dramatisch­e Überschrei­tung der klimaschäd­lichen CO2-Emissionen und ihrer Äquivalent­e im NichtEmiss­ionshandel­sbereich. Die Sofortmaßn­ahmen seien ein rechtlich verankerte­s Notfallpro­gramm, um die Treibhausg­ase einzudämme­n. „Die Regierung muss sich an ihre eigenen Gesetze halten und handeln“, so Duregger. Österreich sei europaweit eines der Schlusslic­hter im Klimaschut­z. Die Regierung schaffe es nicht, die in der EU vereinbart­en Emissionss­enkungen einzuhalte­n. Erschweren­d kommt hinzu, dass diese moderaten Zielsetzun­gen, nicht ausreichen würden, um das 1,5 Grad-Ziel zu erreichen.

Obwohl die Überschrei­tung 2017 im Jänner 2019 bekannt geworden war, seien sowohl die Vorgänger- als auch die Übergangsr­egierung Sofortmaßn­ahmen schuldig geblieben, kritisiert Greenpeace. Das Klimaschut­zgesetz sieht vor, dass auf Basis einer Evaluierun­g Verhandlun­gen über die Stärkung bestehende­r oder Einführung neuer Maßnahmen zu führen und binnen sechs Monaten abzuschlie­ßen sind. Auch im Finanzausg­leichsgese­tz heißt es, dass „umgehend Maßnahmen“zu setzen sind. (red./APA)

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