Die Presse

Veli Kavlak führt Salutdebat­te nach Österreich

Nach einem Posting zur TürkeiOffe­nsive attackiert FPÖ-Chef Hofer den Ex-Teamspiele­r: „Hat in Österreich nichts verloren.“

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An sich wollte Veli Kavlak am Dienstag auf „Presse“-Nachfrage zu den Themen Türkei, Militäroff­ensive in Nordsyrien, Salut und Sympathieb­ekundungen auf Onlineplat­tformen nichts sagen. Regenerati­on und der weiterhin aufkeimend­e Wunsch, nach all den Verletzung­en und langen Pausen doch lieber in Düsseldorf an seinem Comeback zu arbeiten, hatten Vorrang. Doch dann preschte Norbert Hofer (FPÖ) vor – und damit hat die Salutdebat­te jetzt auch Österreich erreicht.

Hofer legte ein Twitter-Posting des Ex-Teamspiele­rs, 30, vor. Die Türkei begann am 9. Oktober ihre Offensive gegen die Kurdenmili­z, am selben Tag twitterte Kavlak: „Es begann. Möge Allah mit uns sein und unser Heer siegreich machen. Die türkische Nation ist bei dir.“Das Posting wurde diskutiert – und wenig später wieder gelöscht. Hofer sprach sich dafür aus, keine Staatsbürg­erschaften mehr an Türken zu vergeben. Und Kavlak? „Dieser Herr hat in Österreich nichts verloren!“

Kavlak hat 31-mal für das Nationalte­am gespielt, zuletzt im November 2014 gegen Brasilien (1:2). Er ist in Wien geboren, wurde bei Rapid ausgebilde­t und war 2011 zu Besikta¸s¸ Istanbul gewechselt. Beim türkischen Spitzenklu­b war er zwischenze­itlich sogar Kapitän, nach einer langwierig­en Schulterve­rletzung ist er seit 2018 vereinslos.

Auch in Italien hat der militärisc­he Gruß einiger türkischer Nationalsp­ieler für Aufregung gesorgt. Bei Rekordmeis­ter Juventus geriet der Verteidige­r Merih Demiral in die Schlagzeil­en. Auf Twitter hatte er geschriebe­n: „Die Mission der Türkei ist, einen Terrorkorr­idor an unserer südlichen Grenze zu verhindern und zwei Millionen Syrer in eine Sicherheit­szone umzusiedel­n.“Der Klub äußerte sich dazu nicht.

Auch beim AS Rom gab es einen Fall: Cengiz Ünder twitterte ein Foto von sich, auf dem er im Roma-Trikot die Hand zum Gruß an die Stirn hält. Darüber stehen drei türkische Flaggen. Auch Roma äußerte sich dazu nicht. (APA)

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