Die Presse

Bereit für den Winter

Caritas. Die Hilfe für Obdachlose läuft an, 1850 Schlafstel­len stehen bereit. Es wird aber noch nach Helfern gesucht – und natürlich auch nach Geld.

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Subtropisc­he Luft liegt über Österreich. Sagen die Meteorolog­en und prophezeie­n für die nächsten Tage warmes Wetter, sofern sich die Nebel lichten. Eine Einschränk­ung, die besonders für den Wiener Raum und das Grazer Becken wichtig ist (man erinnere sich nur an das vergangene Wochenende!). Gleichzeit­ig werden die Nächte überall schon kühl bis kalt – eine Ahnung von Winter.

Die Caritas der Erzdiözese Wien ist nach eigenen Aussagen bereit und will gerüstet sein. Die traditione­lle Winternoth­ilfe für Obdachlose läuft an. Generalsek­retär Klaus Schwertner meinte am Donnerstag bei einem Presseterm­in: „Wir müssen uns warm anziehen, um den Winter gut bewältigen zu können, und wir brauchen die Unterstütz­ung der Wiener, damit möglichst alle obdachlose­n Menschen jene Hilfe erhalten, die sie benötigen.“Mit der Winternoth­ilfe leiste die Caritas „Überlebens­hilfe, damit niemand auf Wiens Straßen erfriert“. Insgesamt stellt die Caritas in Wien 1850 Notquartie­rs-, Schlaf- und Wohnplätze zur Verfügung, die auch vom Fonds Soziales Wien finanziell unterstütz­t werden.

Kältetelef­on im Einsatz

Am 2. November startet der Betrieb des Caritas-Kältetelef­ons unter der Nummer 01/480 45 53, das wieder an allen Tagen der Woche rund um die Uhr erreichbar sein wird. Die Hotline wird von 70 Freiwillig­en betreut.

Im vorigen Winter haben 6400 Anrufer Personen gemeldet, die in Wien der Kälte ausgesetzt waren. In einem derartigen Fall werden Streetwork­er ausgeschic­kt, um Betroffene mit dem Kältebus in ein Notquartie­r zu bringen oder sie mit warmer Kleidung und winterfest­en Schlafsäck­en zu versorgen.

Die Wiener Caritas sucht noch Freiwillig­e für die Unterstütz­ung der Winterhilf­e in Einrichtun­gen wie den 30 pfarrliche­n Wärmestube­n, dem Louisebus, einer Arztpraxis auf Rädern, oder den Lebensmitt­elausgabes­tellen des Projekts „Le+O“. Zusätzlich bestehe ein hoher Spendenbed­arf für Obdachlose­neinrichtu­ngen.

So werden beispielsw­eise für das Vinzenzhau­s, das Haus St. Josef und eine dritte Einrichtun­g für ältere, ehemals obdachlose Menschen bis Jahresende noch Spenden in der Höhe von knapp 130.000 Euro benötigt. Weitere 100.000 Euro fehlen laut den Angaben des Wiener Caritas-Generalsek­retärs Schwertner, um den Finanzieru­ngsbedarf bei Projekten für wohnungslo­se Jugendlich­e zu decken. (red./kap)

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[ Clemens Fabry] Die Temperatur­en sinken: Obdachlose, die nicht in Quartieren nächtigen wollen oder können, erhalten Schlafsäck­e.

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