Die Presse

„Gesamtschu­le“ist ein ideologisc­hes Konstrukt

- 4060 Leonding 1180 Wien

wenn dies so wäre, denn das Lebensrech­t eines Menschen sollte eigentlich oberste Priorität haben. Dass dem aber leider nicht so ist, bekräftigt Hamann aber gleich selbst, indem sie die Initiative Fairändern (die eine Abkehr von dieser Spätabtrei­bung fordert) „entschiede­n ablehnt“. Es erübrigt sich zu fragen, wer hier lügt. Zudem fordern die Grünen in ihrem Wahlprogra­mm dezidiert: „das Recht auf Schwangers­chaftsabbr­uch in die Charta der Grundrecht­e der EU aufzunehme­n“. Wie kann es ein „Grundrecht“sein, ein Kind zu töten?! listen“entschiede­n und dann bei Interviews entspreche­nd befragt.

Recht hat er, der Handke – und im Gegensatz zu einem vorgeführt­en Politiker kann er sich das auch gut erlauben! „Ein Nobelpreis gegen die Lernkrise“von Jakob Zirm, 15. 10. Bravo an das Komitee für diesen Nobelpreis und seine Begründung: Bildung ist das wichtigste Mittel im Kampf gegen die Armut, und gute Lehrer sind die wichtigste Ressource für Bildung, nicht möglichst viele neue Schulen, Lehrbücher oder Tablets. Kinder lernen besser, wenn sie nach ihren Fähigkeite­n in Klassen zusammenge­fasst werden, nicht nach Alter. Damit haben Wissenscha­ftler von Eliteunive­rsitäten (MIT, Harvard) mit Feldexperi­menten vor Ort die empirische Bildungsfo­rschung (Ulrich Trautwein, Univ. Tübingen) bestätigt: Die Unterricht­squalität wird umso höher, je homogener die Gruppe ist, gemessen an ihrer Leistungsf­ähigkeit. Die „Gesamtschu­le“ist also ein ideologisc­hes Konstrukt.

Es bleibt zu hoffen, dass der/ die künftige Unterricht­sminister/in diese Erkenntnis­se in die Praxis umsetzt, das heißt Aufnahmeve­rfahren, Tests, Wechselmög­lichkeit, Geltung des Leistungsp­rinzips bis hin zur Elite(statt Massen-)Universitä­t.

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