Die Presse

Violetter Frust in St. Pölten

Bundesliga. Austria verspielte gegen das neue Schlusslic­ht zweimal eine Führung, erreichte nur ein 2:2. „Wir haben zwei Punkte liegen gelassen.“

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Austria tritt weiter auf der Stelle. Dem Sieg gegen Sturm vor der Länderspie­lpause folgte am Sonntag ein 2:2 in St. Pölten. Spielerisc­h schon kein Leckerbiss­en blieben nach Toren von Christoph Monschein (5.) und Alon Turgeman (67.) auch die drei Punkte aus, weil auf der Gegenseite Pak Kwang-ryong (59.) und Rene´ Gartler (87./Elfmeter) erfolgreic­h waren. Die Favoritner bleiben damit auf dem siebenten Rang, die Niederöste­rreicher sind das neue Tabellensc­hlusslicht. „Das war nie und nimmer Elfmeter“, haderte Austria-Trainer Christian Ilzer. „Aber wir müssen die Schuld bei uns suchen, wir haben nicht nachgesetz­t, zu wenig Profit aus der guten Phase geschlagen. Wir haben zwei Punkte liegen gelassen.“

Dabei gelang der Austria in der NV-Arena ein Traumstart: Grünwald bediente Turgeman optimal, der wiederum schickte Monschein und dieser vollendete mit einem satten Schuss zu seinem neunten Saisontor. Schönheits­fehler: Assistgebe­r Turgeman stand knapp im Abseits, der Videoassis­tent kommt in Österreich bekanntlic­h aber erst im März 2021. Der Israeli bestritt sein erst zweites Ligaspiel von Beginn an und bereitete auch die zweite violette Topchance vor, doch Fitz jagte den Ball über das leere Tor (10.).

Damit schien Austrias Offensivpu­lver verschosse­n, die Mannschaft zog sich viel zu weit zurück. Noch harmloser präsentier­te sich vor der Pause allerdings St. Pölten, das erstmals in dieser Saison auf Stürmer Pak zurückgrei­fen konnte. Der Nordkorean­er war es auch, der die erste echte SKN-Drangphase in der zweiten Halbzeit mit dem Ausgleich belohnte, als er nach idealem Lochpass von Luan den Ball an Austria-Goalie Lucic vorbei ins Netz hob (59.).

Das fehlende Selbstvert­rauen war der Austria nach wie vor anzumerken, auf Einladung der St. Pöltener Abwehr durfte sie dennoch jubeln: Bei einem hohen Ball in den Strafraum traf Meisls Klärungsve­rsuch seinen Teamkolleg­en Luan, die zu kurze Abwehr von Torhüter Riegler versenkte Turgeman (67.). Auch die neuerliche Führung brachte keine violette Souveränit­ät und so nahm das bittere Ende für die Austria ihren Lauf. Jeggo rempelte im Strafraum Luxbacher ungeschick­t, der eingewechs­elte Gartner trat zum Elfmeter an, trat dabei in den Rasen – der Ball hoppelte ins Netz, Lucic war im anderen Eck (87.). In der Nachspielz­eit hatte Monschein allein vor Riegler den Siegtreffe­r auf dem Fuß und scheiterte, womit sich das violette Leiden fortsetzte. „Wir müssen uns alles hart erarbeiten und einfach weitermach­en“, resümierte Ilzer.

Der Lask scheint gerüstet für den Europa-League-Ausflug zu PSV Eindhoven. Am Samstag schossen die Linzer Mattersbur­g mit 7:2 ab. Das ist ein Novum für den Klub seit Gründung der Bundesliga 1974. Höhere Siege gab es seitdem im Oberhaus nur zwei: Jeweils 6:0-Erfolge über Eisenstadt (1985/86) und St. Veit (1983/84). (swi)

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