Lassen wir uns nicht in eine Klimahysterie treiben
Das Thema Klimawandel hat Konjunktur. Man soll eine gute Party nicht stören, aber Realitätssinn bewahren. Acht Anmerkungen.
Immer mehr europäische Bürger nennen den Klimawandel an erster Stelle, wenn sie nach der größten aktuellen Herausforderung oder ihrer persönlichen Sorge befragt werden. Das Thema hat Konjunktur, die wissenschaftlichen Schlussfolgerungen des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) haben sich gegen Leugner des anthropogenen, also vom Menschen verursachten, Klimawandels überzeugend durchgesetzt. Eine breite Front von Bürgern und NGOs fordert eine aktivere Klimapolitik.
Beeindruckend ist das Engagement der sonst eher politikfernen jungen Generation. Man denke an die gestiegene Beteiligung bei den jüngsten Europawahlen, das meist gute Abschneiden grüner Parteien und die nahezu global aktive Bewegung Fridays for Future. Was will man mehr, ein großes Problem zwar, aber Unterstützung aus allen Lagern und Schichten für eine Re
Igierung, die eine mutige Klimapolitik wagt. Endlich wieder Solidarität und Übernahme von Verantwortung für die Gesellschaft?
Kein Tag vergeht, ohne dass die Medien dem Thema Klimawandel breiten Raum geben. Bücher für klimafreundliche Ernährung werden angepriesen, viele meinen, das riesige Potenzial einer raschen Verlagerung des Verkehrs von der Straße auf die Schiene zu erkennen, an dem sich Verkehrspolitiker seit Jahrzehnten die Zähne ausbeißen, Anbieter von Alternativenergien sehen ihre Chance auf noch mehr Subventionen.
Man soll eine fröhliche Party nicht stören, sich aber dennoch Realitätssinn bewahren. Dazu acht notgedrungen kurz gehaltene Punkte zum Überlegen: Lassen wir uns in der Klimapolitik nicht von Angst leiten. Nichts lässt sich besser von Politik und Interessengruppen instrumentalisieren als Angst. Jeden Tag von den Medien mit Katastrophenmeldungen mit Hinweis auf
IIIden Klimawandel und mit Weltuntergangsbeschwörungen konfrontiert zu werden, behindert rationale Entscheidungen.
Klimawandel ist ein globales Phänomen, wenngleich mit unterschiedlichen regionalen Auswirkungen. Nicht über den regionalen oder nationalen Tellerrand hinauszublicken mag sympathisch sein, bringt aber kaum etwas für das Weltklima.
Europa selbst mit seinen weniger als zehn Prozent Anteil am globalen CO2-Ausstoß kann kaum etwas für das Weltklima leisten, solang es sich nicht auf globaler Ebene als starke politische Kraft etabliert, die mit einer Stimme spricht. Auch wenn man davon ausgeht, dass Europa einen adäquaten Beitrag leistet, sind es letztlich China, Indien, die USA und Russland zusammen, die entscheidend den weiteren Verlauf der Erderwärmung bestimmen. Europa als technologisch überaus erfolgreiche Staatengruppe kann am meisten zur Bekämp